Sie sind hier: Startseite » IT Security

Hackerangriff auf Rüstungsunternehmen


Unsichtbare Bedrohung: Nordkoreanische Cyberspionage gefährdet internationale Sicherheit
Angriffe zeigen die Bedeutung, die Unternehmen dem Ausbau des Sicherheitsbewusstseins ihrer Mitarbeiter beimessen müssen


Von Dr. Martin J. Krämer, Security Awareness Advocate bei KnowBe4

In den letzten Jahren hat Nordkorea seine Fähigkeiten in der Cyberspionage enorm ausgebaut und gezielte Hackerangriffe auf internationale Unternehmen und Behörden durchgeführt. Besonders brisant sind die jüngsten Vorfälle, bei denen nordkoreanische Hacker an sensible Informationen von Militär- und Rüstungsunternehmen gelangten. Das verdeutlicht, wie das international isolierte Regime seine militärischen und geopolitischen Ziele zunehmend durch Cyberkriminalität verfolgt. Die Angriffe werfen zudem Fragen zur Cybersicherheit westlicher Länder auf, die offenbar anfälliger für solche Attacken sind, als man bislang dachte.

Ein Beispiel hierfür ist der Hackerangriff auf ein deutsches Rüstungsunternehmen. Die nordkoreanische Hackergruppe "Kimsuky", die in direktem Zusammenhang mit dem Regime in Pjöngjang steht, soll für den Angriff verantwortlich sein. Die Gruppe ist dafür bekannt, gezielt Informationen aus Bereichen wie Verteidigung und Technologie zu stehlen, um Nordkoreas militärische Programme zu stärken Hierbei setzten die Angreifer auf verschiedene Methoden, wie etwa das Bewerben auf Jobangebote unter falschem Namen oder das Versenden fingierter Stellenangebote an Angestellte sicherheitskritischer Firmen. In einem Fall boten sie eine Stelle als Sicherheitsbeauftragter in Berlin an, verbunden mit einem Gehalt von bis zu 100.000 US-Dollar bei geringer Arbeitszeit. Das Öffnen des Angebots führte dazu, dass auf betroffenen Computern unbemerkt Spionage-Software installiert wurde und die Angreifer so auf vertrauliche Informationen zugreifen konnten.

Auch der deutsche Verfassungsschutz warnt verstärkt vor der Gefahr, die von nordkoreanischen Hackergruppen ausgeht. Insbesondere deutsche Rüstungsunternehmen und andere sicherheitsrelevante Institutionen stehen im Fokus, die über technologisches Know-how verfügen, das für Nordkoreas militärische Interessen von Bedeutung ist. Dabei wird das Land immer raffinierter und arbeitet mit modernsten Technologien, um Angriffe zu verschleiern und die zurück verfolgbaren Spuren zu minimieren. Die deutsche Cybersicherheit steht somit vor der Herausforderung, sich besser gegen die zunehmend professionell agierenden Hackergruppen zu schützen.

Die Angriffe zeigen die Bedeutung, die Unternehmen dem Ausbau des Sicherheitsbewusstseins ihrer Mitarbeiter beimessen müssen. Ohne praktische Trainings und Tests wird es Unternehmen nicht gelingen, das Risikopotential, das unvorbereitete Mitarbeiter in puncto Phishing, Spear Phishing und Social Engineering darstellen, erfolgreich in den Griff zu bekommen. Unternehmen müssen sich der Bedrohung bewusst sein und ihre Mitarbeiter entsprechend schulen, um die Gefahren solcher Cyberattacken abzuwehren. Der Schutz vor Cyberangriffen ist längst nicht mehr nur eine Frage des Datenschutzes, sondern eine der nationalen Sicherheit. (KnowBe4: ra)

eingetragen: 29.11.24
Newsletterlauf: 07.01.25

Trend Micro: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: IT-Security

  • Illegale Grenzübertritte verhindern

    Das Fraunhofer IGD arbeitet an Methoden zum sicheren Erkennen und Verhindern von Facemorphing-Attacken. Diese Technologie stellt eine zunehmende Bedrohung für biometrische Sicherheitssysteme dar.

  • Beginn einer neuen Ära der Cybersicherheit

    Im Rahmen der NetSfere Connections 2024 in München hat NetSfere mit der Präsentation ihrer Krypto-agilen Architektur, die eine nahtlose Integration der Post-Quantum-Kryptographie (PQC) ermöglicht, einen bedeutenden Meilenstein in der sicheren Kommunikation bekanntgegeben.

  • Phishing, Spear Phishing & Social Engineering

    Um die Erfolgschancen ihrer Angriffe zu erhöhen, optimieren Cyberkriminelle fortlaufend ihre Angriffsvektoren. Sie werden komplexer, vielschichtiger und individueller. Eine Gruppe Cyberkrimineller, die sich in diesem Zusammenhang seit einiger Zeit besonders hervortut: Marko Polo.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen