Confidential Computing gefragt


Start der elektronischen Patientenakte: 65 Prozent der Deutschen fühlen sich schlecht informiert
Sicherheit und Schutz persönlicher Daten sind für 61 Prozent Top-Kriterien für die Nutzung


Seit dem 15. Januar 2025 wird die elektronische Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten eingeführt, die nicht widersprochen haben. Gleichzeitig geben in einer aktuellen Civey-Umfrage im Auftrag von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. knapp 65 Prozent der Befragten an, sich nicht gut über die Einführung der ePA informiert zu fühlen.* eco sieht einerseits große Potenziale für eine bessere Patientenversorgung und effizientere Abläufe im Gesundheitssystem, erkennt aber auch Handlungsbedarf bei Behörden und Gesundheitseinrichtungen, um Vertrauen in digitale Gesundheitsdienste zu stärken und Fragen zu adressieren. Insbesondere der Aufbau von Vertrauen durch technische Maßnahmen und klare, transparente Kommunikation steht dabei im Fokus.

"Die elektronische Patientenakte ist ein positives Beispiel dafür, wie digitale Technologien Effizienz und gleichzeitig wertvolle Synergien mit Mehrwert schaffen können – hier in einem so wichtigen Sektor wie unserem Gesundheitssystem. Die ePA wird aber nur dann erfolgreich sein, wenn sie nicht nur effizient, sondern auch sicher und vertrauenswürdig ist. Sicherheit und Funktionalität müssen daher oberste Priorität haben", betont Prof. Dr. Pohlmann, eco Vorstand für IT-Sicherheit.

Herausforderungen überwinden: Behörden müssen "Hausaufgaben machen"
Zwar deckte das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) noch Ende 2024 Schwachstellen auf, die von Hackerangriffen bis zu Problemen in der Datenverwaltung reichten. Doch auch organisatorische Mängel auf Behördenseite verzögerten die Umsetzung erheblich. "Die Verantwortung endet nicht bei der Technik. Es braucht klare Prozesse und transparente Kommunikation", sagt Norbert Pohlmann.

Sicherheitsstandards in Praxen und Einrichtungen entscheidend
Nicht nur die zentrale Infrastruktur der ePA, sondern auch lokale Systeme in Praxen und Krankenhäusern müssen höchsten Sicherheitsanforderungen genügen. Vergangene Sicherheitsvorfälle unterstreichen diesen Handlungsbedarf. Ärzte und Leistungserbringer müssen besser geschult und technisch unterstützt werden, um Identitätsdiebstahl und andere Bedrohungen zu verhindern.

Ein zentraler Aspekt für die vertrauensvolle Nutzung der ePA ist der Schutz persönlicher Daten: In der Befragung nannten 61 Prozent der Teilnehmer Sicherheit und Datenschutz als wichtigsten Faktor, gefolgt von der Möglichkeit zu Selbstverwaltung und Dateneinsicht. Diese Prioritäten müssen sich in der Praxis und Technologie widerspiegeln.

Pohlmann betont, dass eine umfassende Pilotphase entscheidend sei, um Sicherheitslücken frühzeitig zu schließen. Klare Kommunikationsprozesse für Bürger und Leistungserbringer seien ebenso wichtig wie strenge Sicherheitsstandards für zentrale und lokale Systeme. Er fordert zudem eine stärkere Einbindung der Behörden, um klare Zuständigkeiten und schnelle Entscheidungsprozesse zu gewährleisten

Vertrauen durch Confidential Computing
Ein zentraler Aspekt zur Verbesserung der Datensicherheit ist der Einsatz moderner Technologien. Dazu zählt etwa das "", das die Möglichkeit bietet, selbst hochsensible Gesundheitsdaten sicher zu verarbeiten, indem diese in isolierten, vertrauenswürdigen Ausführungsumgebungen vor unbefugtem Zugriff geschützt werden. Gerade in einem Umfeld, das von Sicherheitsrisiken und Datenschutzbedenken geprägt ist, kann Confidential Computing entscheidend dazu beitragen, das Vertrauen der Nutzer in digitale Gesundheitslösungen wie die ePA zu stärken. EuroCloud und der eco Verband treiben die Verbreitung von Confidential Computing voran, indem sie den Austausch innovativer Ansätze auf spezialisierten Plattformen fördern.

"Fortschritt braucht Vertrauen. Eine sichere und stabile ePA ist die Grundlage, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben", fasst Pohlmann zusammen. "eco appelliert an die Krankenkassen und Ärztekammern, den digitalen Wandel konsequent, und sicher und vertrauenswürdig zu gestalten."

* Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat im Auftrag des eco – Verbands der Internetwirtschaft e.V. im Zeitraum vom 9.1.-10.1.2025 2512 Bundesbürger befragt. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ, der statistische Fehler liegt bei 3,4 Prozent. (eco: ra)

eingetragen: 20.01.25
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eingetragen: 12.12.24
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Meldungen: Security-Studien

  • Globale Anwendungs- und Geschäftstrends

    Berichte über Cybersicherheitsvorfälle in Deutschland haben drastisch zugenommen. Einrichtungen der kritischen Infrastruktur meldeten im Jahr 2024 insgesamt 769 solcher Vorfälle an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) - ein Anstieg um rund 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch beunruhigender ist, dass 80 Prozent aller Cyberangriffe auf kompromittierte Online-Identitäten zurückzuführen sind.

  • Exponierte Anmeldungen und Ransomware-Risiken

    Coalition hat ihren Cyber Threat Index 2025 veröffentlicht. Dieser Index liefert Einblicke in Cybersicherheitstrends aus dem Jahr 2024 und neue Bedrohungen, die Unternehmen im Jahr 2025 beachten sollten. Laut dem Bericht begannen die meisten Ransomware-Forderungen im Jahr 2024 damit, dass Bedrohungsakteure Perimetersicherheitsgeräte (58 Prozent), wie virtuelle private Netzwerke (VPNs) oder Firewalls, kompromittierten. Remote-Desktop-Produkte waren das zweithäufigste (18 Prozent) Ziel für Ransomware-Angriffe.

  • Datengenauigkeit und Governance

    Qlik hat die Ergebnisse einer IDC-Studie veröffentlicht, die die Herausforderungen und Chancen beim Einsatz fortschrittlicher KI-Technologien beleuchtet. Die Studie zeigt eine erhebliche Kluft zwischen Anspruch und Umsetzung: Während 89 Prozent der befragten Unternehmen ihre Datenstrategien überarbeitet haben, um generative KI einzusetzen, haben lediglich 26 Prozent entsprechende Lösungen in großem Maßstab implementiert.

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