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Auslöser für Cloud-Zweifel sind steigende Kosten


State of the Cloud Report: KI schraubt Cloud-Kosten in die Höhe
Laut Umfrage kämpfen 84 Prozent der Unternehmen damit, die steigenden Ausgaben zu managen


Flexera, Anbieterin von SaaS-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den 2025 State of the Cloud Report veröffentlicht. Die Umfrage unter mehr als 750 IT-Verantwortlichen zeigt die Cloud an einem kritischen Wendepunkt: Unternehmen stellen ihre Strategie bezüglich des Managements ihrer Cloud-Kosten auf den Prüfstand und scheinen eine Neuorientierung in Angriff zu nehmen.

Auslöser für die Cloud-Zweifel sind die steigenden Kosten. 84 Prozent der befragten Unternehmen sehen im Management der Cloud-Ausgaben momentan die größte Herausforderung. Bei einem Drittel (33 Prozent) belaufen sich die jährlichen Kosten allein für die Public Cloud auf mehr als 12 Millionen US-Dollar. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 29 Prozent. Selbst in kleinen und mittelständischen Unternehmen entfallen bei rund einem Drittel (35 Prozent) mehr als 1,2 Millionen US-Dollar auf den Cloud-Haushalt. Damit überschreiten die Kosten die Cloud-Budgets bereits jetzt um 17 Prozent. Für das kommende Jahr sollen die Ausgaben weiter steigen, um insgesamt 28 Prozent.

Die Welle an Cloud-basierten KI-Services treibt die Kostenspirale weiter nach oben. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (50 Prozent) nutzt intelligente PaaS-Dienste (KI/ML). Zudem hat der Einsatz von Data Warehouse-Diensten (76 Prozent), die den KI-Modellen das nötige Datenfutter liefern, stark zugenommen. Ein deutlicher Schub lässt sich auch bei Cloud-GenAI-Services erkennen: 72 Prozent der Unternehmen nutzen generative KI entweder ausgiebig oder zumindest sparsam. Damit hat der KI-Einsatz in einem Jahr um rund 25 Prozent zugelegt. Ein Viertel der Unternehmen (26 Prozent) befindet sich nach eigener Aussage noch im Experimentierstadium.

"KI erlebt gerade einen einzigartigen Höhenflug und es gibt kein Anzeichen für ein baldiges Ende. Ich erwarte vielmehr eine weitere Beschleunigung, was den Einsatz von KI in Unternehmen angeht", erklärt Jay Litkey, Senior Vice President of Cloud and FinOps bei Flexera und Governing Board Member bei der FinOps Foundation. "Die Investitionen fließen und mit den neuen KI-Agenten wartet bereits die nächste KI-Integration. Wer zukünftig bei Budget und Bedarfsplanung nicht völlig daneben liegen will, muss sich jetzt um ein effektives Management der Cloud-Ausgaben kümmern. Andernfalls riskieren Unternehmen erhebliche Fehlinvestitionen."

Angesichts der steigenden Kosten denken Unternehmen über einen teilweisen Rückzug aus der Cloud nach und holen bestimmte Workloads wieder in das eigene Rechenzentrum oder in die Co-Location- bzw. Hosting-Umgebung zurück. Der Trend zur Cloud-Rückführung (Cloud Repatriation) betrifft jedoch nur eine Minderheit (21 Prozent) der Workloads und Daten. Unterm Strich hält das Wachstum weiter an, da neue Workloads und Daten schneller in die Cloud migriert als bestehende Workloads zurückgeführt werden.

Um der Kostenkrise effektiv entgegenzuwirken, kommen daher verstärkt andere Cloud-Taktiken zum Zug. So setzen Unternehmen zum einen stärker auf Managed Service Provider (60 Prozent), die bei Public Cloud-Workloads unter die Arme greifen und dem Cloud-Management etwas an Komplexität nehmen. Zum anderen finden sich in immer mehr Organisationen (59 Prozent) FinOps-Teams, die sich gezielt dem Cloud-Finanzmanagement annehmen und die Cloudkosten unter Kontrolle bringen sollen. Tatsächlich stieg der Anteil an Unternehmen, die dem FinOps-Ansatz folgen oder diesen demnächst implementieren wollen, im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozentpunkte.

"FinOps gilt als effizientes Mittel, um es mit dem Sturm an KI-Services aufzunehmen, die Cloud-Ressourcen und -Budgets aufzuzehren drohen", so Becky Trevino, Chief Product Officer bei Flexera. "Wir beobachten, dass FinOps auf mehr und mehr Akzeptanz in Unternehmen stößt. Und wir sehen, dass die Ausgaben für nicht oder nur wenig genutzte Cloud-Assets rückläufig sind. Das alles sind positive Zeichen dafür, dass FinOps wirkt und eine erfolgreiche Strategie für Unternehmen weltweit darstellt."

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Hybrid & Multi Cloud
Unternehmen scheinen ihr Cloud-Gleichgewicht gefunden zu haben – sprich den optimalen, auf ihre aktuellen Anforderungen angepassten Mix aus Public und Private Cloud. 70 Prozent der Befragten setzen auf diese Hybrid-Cloud-Strategie. Die Mehrheit (86 Prozent) verfolgt zudem eine Multi-Cloud-Strategie und greift auf mehr als einen Anbieter zurück. Nur wenige verlassen sich beim Cloud Computing auf eine einzelne Public Cloud (12 Prozent).

Kosten als Cloud-KPI
Kosteneffizienz und Einsparungen (87 Prozent) gelten als wichtigste Kennzahlen, um den Erfolg von Cloud-Initiativen zu bewerten. Deutlich an Relevanz zugelegt haben darüber hinaus das Volumen der migrierten Workloads (78 Prozent; 2024: 36 Prozent) sowie die Höhe von Kostenvermeidung (64 Prozent; 2024: 28 Prozent). Damit rückt die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie zur Kostenoptimierung weiter in den Vordergrund.

SaaS & Softwarelizenzen
Cloud-Kosten beinhalten nicht mehr nur Ausgaben für die Public Cloud (IaaS/PaaS). Viele Unternehmen zählen auch SaaS und Software-Lizenzierung zu dieser Kategorie, um Kosten, Nutzung sowie künftige Ausgaben der Cloud im größeren Kontext zu betrachten. 79 Prozent der befragten Cloud-Experten gaben an, über Cloud-Software mitzuentscheiden. Davon managen 69 Prozent SaaS-Kosten, während 64 Prozent für die Kosten von Cloud-Lizenzen (oder Software, die in der Cloud läuft) verantwortlich sind.

Wettrennen der Cloud-Anbieter
Im Cloud-Markt kämpfen Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure weiter um den Spitzenplatz. Bezogen auf die signifikanten Workloads, liegt Amazon Web Services (AWS) mit 53 Prozent wie bereits im letzten Jahr vor Microsoft Azure (46 Prozent). Der Abstand zwischen den beiden Tech-Riesen bewegt sich dabei seit geraumer Zeit innerhalb weniger Prozentpunkte. Google Cloud Platform (GCP) liegt mit 19 Prozent deutlich dahinter auf Platz 3, kann sich aber über den ersten Platz freuen, wenn es um das Experimentieren in der Cloud angeht.

CO₂-Fußabdrucks der Cloud
In Europa steht Nachhaltigkeit dank EU Green Deal und CSRD schon länger auf der Agenda. Langsam gewinnt das Thema nun auch im Rest der Welt an Profil. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (57 Prozent) plant in den nächsten zwölf Monaten klar definierte Nachhaltigkeitsinitiative einzuführen oder hat diese bereits angestoßen. Dazu gehört insbesondere die Nachverfolgung des CO₂-Fußabdrucks der Cloud. Allerdings: Vor die Wahl gestellt, hat die Kostenoptimierung für 57 Prozent absoluten Vorrang.

Über den Report
Die Umfrage des Flexera State of the Cloud Reports wurde im Winter 2024 durchgeführt. Für den zum 14. Mal in Folge veröffentlichten Jahresbericht befragte Flexera insgesamt 759 Technologieexperten zu der Einführung von Cloud Computing in ihren Unternehmen. Zu den Teilnehmern zählen technische Führungskräfte, Manager und IT-Fachexperten aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen, darunter Technologieservices, Software, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, Bildung, Regierung und Gesundheitswesen. (Flexera: ra)

eingetragen: 27.04.25

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