Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Auswahlkriterien für Cloud-Storage


Studie: Deutsche sorgen sich am wenigsten beim Speichern von Unternehmensdaten in der Cloud
Stärker als französische und britische Mitarbeiter plädieren die deutschen Vertreter für einen freien Markt der Cloud-Dienste ohne staatliche Regulierung


Die Bereitstellung von IT-Infrastruktur und -Leistungen als Service über das Internet fasst man unter Cloud Computing zusammen. Das bedarfsgerechte und dynamische Abrufen von Cloud-Diensten, die nutzungsbezogen abgerechnet werden, treibt in den Unternehmen entscheidend die digitale Transformation voran. Firmen können dazu Dienste auf den drei Ebenen Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS) beziehen. Die unterste Ebene bildet IaaS, bei der Public-Cloud-Provider vor allem Rechnerkapazitäten, Netzwerke und Speicherplatz zur Verfügung stellen. Flexibilität, Agilität, Skalierbarkeit und Effizienz sind die gängigen Vorteile, die Unternehmen bewegen, Speicherkapazitäten in der Cloud anstatt auf Festplatten in den Firmen-Laptops und Servern zu nutzen. Dennoch existieren trotz hoher Sicherheitsstandards bei den Cloud-Anbietern noch Sicherheitsbedenken. Geschäftskritische Daten werden deshalb in vielen Fällen eher im firmeneigenen Rechenzentrum abgelegt.

Soweit die Theorie, die eine NetApp-Studie aus der Nutzerperspektive hinterfragt. Diese aktuelle Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Ifop im Mai 2021 durchgeführt hat, ergründet, wie Mitarbeiter den Einsatz der Cloud in ihren Unternehmen bewerten. Neben der Nutzermeinung spielt eine Rolle, was die Belegschaft abhält, Informationen, ob nun Text, Fotos oder Video, in der Cloud zu speichern. Die Marktforscher haben in Deutschland online 602 Personen befragt, die Unternehmen repräsentieren, die zehn oder mehr Mitarbeiter beschäftigen. Quotenstichproben sichern die Ergebnisse ab. Das Studiendesign wurde ebenso für Frankreich und in Großbritannien umgesetzt, wodurch sich die Erkenntnisse aus den drei Ländern vergleichen lassen.

Einfache Nutzung, Flexibilität und Kostenfrage
Das Argument, dass es für Unternehmen einfacher sei, Daten in der Cloud als auf physischen Festplatten zu speichern, überzeugt. Jedoch finden sich in Deutschland mit 74 Prozent die wenigsten Nutzer, die diesen Cloud-Vorteil benennen. Die Zustimmung ist in Frankreich (78 Prozent) und UK (87 Prozent) höher. Ähnliche Unterschiede zeigen sich in der Beurteilung, wie flexibel Unternehmen in der Corona-Pandemie vorgehen und auf diesem Weg die Cloud-Speicher unerlässlich sind. Diese Meinung vertreten vor allem die Briten (86 Prozent) vor den Franzosen (77 Prozent) und den Deutschen (69 Prozent).

Cloud-Speicher sind günstiger als die lokale Datenhaltung, denken zumindest viele der Befragten. Vor allem in Großbritannien bejaht dies die Mehrheit (83 Prozent), während deutsche und französische Mitarbeiter bei dieser Einschätzung zurückhaltender sind. 70 Prozent in Deutschland und nur 68 Prozent in Frankreich sagen, dass Datenspeicher in der Cloud Kosten sparen.

Sorgen und Sicherheitsbedenken
Die Studie hat zudem ergeben, dass sich die deutschen Befragten (62 Prozent) die wenigsten Sorgen machen, wenn sie Unternehmensdaten in der Cloud speichern. In Frankreich (58 Prozent) und Großbritannien (52 Prozent) ist dieser Mitarbeiteranteil deutlich geringer. Scheinbar im Widerspruch dazu steht, wie die Nutzer bewerten, ob Firmendaten in der Cloud genauso sicher wie auf physischen Festplatten gespeichert sind. Diese Ansicht ist in britischen Unternehmen (58 Prozent) verbreiterter als in französischen (52 Prozent), während Deutschland mit 50 Prozent auf dem letzten Platz auf dem letzten Platz rangiert. Bei der Frage, ob die Cloud unsicherer sei als lokale Datenhaltung, bejahen dies sogar 35 Prozent der deutschen Befragten. Diese Skepsis ist deutlich stärker ausgeprägt als in Frankreich (27 Prozent) und Großbritannien (21 Prozent).

Privat sind Deutsche weniger vorsichtig
Privat speichern die befragten Nutzer in den drei Ländern ihre Daten noch überwiegend auf herkömmlichen Festplatten (Frankreich und Deutschland mit je 82 Prozent, UK mit 69 Prozent). Wird dennoch die Cloud als Ablageort für persönliche Informationen gewählt, sind die wenigsten Anwender in Deutschland (37 Prozent) besorgt gegenüber den französischen (44 Prozent) und britischen (47 Prozent) Nutzern. Ein ähnliches Stimmungsbild ergibt sich für das lokale Speichern zu privaten Zwecken. Mehr Briten (38 Prozent) als Franzosen (35 Prozent) und Deutsche (21 Prozent) machen sich in dem Fall Sorgen um ihre persönlichen Daten.

Relevante Auswahlkriterien für einen Cloud-Speicher
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie war die Frage danach, welche Kriterien für die Befragten am wichtigsten sind, wenn es um die Speicherung von Daten in der Cloud geht. Unter den deutschen Antwortgebern zeichnete sich folgende Reihenfolge ab:

>> Die Garantie hinsichtlich der Datensicherheit (62 Prozent)
>> Die Benutzerfreundlichkeit des Cloud-Services (37 Prozent)
>> Der Preis der Cloud-Lösung (33 Prozent)
>> Der Funktionsumfang einschließlich Datenschutz und Analysen (26 Prozent)
>> Die Leistung (Geschwindigkeit, Latenz und Datenrate) (25 Prozent)
>> Der Kundendienst und technische Support (16 Prozent)
In Frankreich und Großbritannien zeigen sich zwei Unterschiede. So rankt in beiden Ländern der Preis vor der Nutzerfreundlichkeit, während zudem jeweils der Funktionsumfang einer Cloud-Speicherlösung die geringste Rolle spielt.

Klare Botschaft an die Cloud-Provider und Unternehmensführung
Die länderübergreifende NetApp-Umfrage zur Nutzung von Cloud-Speichern sendet ein deutliches Signal an die Anbieter: Die Mitarbeiter in den Unternehmen legen den größten Wert darauf, dass Firmendaten in der Cloud sicher sind. Wer unter den Providern die höchste Datensicherheit bietet, hat die Chance darauf, erste Wahl zu sein, weil die vermeintlich typischen Cloud-Vorteile nachrangig von den Nutzern bewertet werten. In den Wettbewerb um das beste Angebot sollte der Staat nicht mit einem öffentlichen Dienst sowie regulierend eingreifen – das findet die meiste Zustimmung in Deutschland (22 Prozent). In Großbritannien ist hingegen das Interesse (33 Prozent) am größten, dass Behörden einen öffentlichen Cloud-Speicher-Service einrichten sollen. Eindeutiger formulieren deutsche Mitarbeiter den Handlungsbedarf, den Unternehmen haben: Mehr als die Hälfte der Belegschaft (53 Prozent) sagt, dass in ihrer Firma nicht alle Cloud-Services, die abonniert sind, auch genutzt werden. (NetApp: ra)

eingetragen: 18.08.21
Newsletterlauf: 02.11.21

NetApp: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen