Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Auslöser für Investitionen in die Digitalisierung


Automatisierung, Cloud-Sourcing sowie Operational Excellence und IT-Modernisierung
Digitale Transformation in der Versicherungsbranche nimmt Fahrt auf


Sind Versicherungen tatsächlich digitale Nachzügler, wie es der Branche im Zusammenhang mit der Digitalisierung oftmals unterstellt wird? Mitnichten, sagt eine aktuelle Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder, die unter anderem dieser Frage auf Basis einer umfangreichen neutralen Befragung nachgegangen ist. Vielmehr befindet sich die Versicherungsbranche mitten in einem fundamentalen Umbruch und setzt sich sehr intensiv mit der Digitalisierung auseinander. Neue Technologien, wie künstliche Intelligenz, Big Data, Cloud, IoT und neue Konsumgewohnheiten zwingen die Unternehmen, bestehende Strategien zu überdenken und neue Wege einzuschlagen.

Bei den meisten der befragten Gesellschaften erfolgten Investitionen in Themen wie Automatisierung, Cloud-Sourcing sowie Operational Excellence und IT-Modernisierung aber vor allem aus Kosten- und Effizienzgründen. Die Digitalisierung von Kundenschnittstellen sowie die Entwicklung digitaler Mehrwertdienste, um neues Wachstum zu erzielen und die Kundenbindung zu unterstützen, hat dagegen nur jede zweite Versicherung in den vergangenen zwölf Monaten vorangetrieben – wird aber als wichtiges Ziel der Digitalisierungsinitiativen für 2018/2019 genannt.

39 Prozent möchten die kundennahen Prozesse weiter digitalisieren und durch einen höheren Automatisierungsgrad vereinfachen. Das sind Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2018 "Versicherungen in der Zeitfalle", die in fachlicher Zusammenarbeit mit den Beratungsunternehmen IKOR und KPMG entstand. Die Analyse ist ab sofort kostenfrei erhältlich.

Digitalisierung hat stärkere Auswirkungen auf die Branche
"Nachdem sich Versicherungen lange Zeit nicht sehr intensiv mit der digitalen Transformation beschäftigt haben, machte die Branche in den letzten Jahren große Fortschritte, insbesondere in der Automatisierung der Geschäftsprozesse und mit der IT-Modernisierung", erläutert Studienautor Mario Zillmann, Partner des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder. "So wurde zum einen in die Modernisierung der Altsysteme investiert, um besser die Integration neuer, digitaler Lösungen wie Apps, Self-Service-Portale etc. in die Backendprozesse zu ermöglichen. Zum anderen hat man begonnen, die Kundenkommunikationskanäle Webseite, Mobile Apps, Social Media, Callcenter mit Chat-Funktionen etc. zu digitalisieren und teilweise zu vernetzen."

Die Auswirkungen dieser Digitalisierungsaktivitäten auf die Unternehmen und die Branche wird von den 104 befragten Führungskräften unterschiedlich bewertet. Während 42 Prozent der Digitalisierung "sehr große Auswirkungen" auf die Versicherungsbranche bescheinigen, beziehen dies nur 9 Prozent auf ihr eigenes Unternehmen. Immerhin glauben aber 71 Prozent der Befragten an "große Auswirkungen" auf ihr Unternehmen.

"Das lässt den Schluss zu, dass die meisten Versicherungen der Digitalisierung zwar eine hohe Bedeutung für die Branche beimessen, sie aber durchaus Probleme haben, deren Möglichkeiten auf ihr eigenes Unternehmen und die aktuellen Geschäftsmodelle anzuwenden", kommentiert Zillmann.

Fokus liegt auf Prozessoptimierungen
Noch stellen die Versicherungsunternehmen bei ihren Digitalisierungsprojekten die Operational Excellence in den Mittelpunkt. Bei 71 Prozent der untersuchten Versicherungen wurden hier in den letzten 12 Monaten bis zu fünf Optimierungsprojekte abgeschlossen. Im Vergleich dazu haben im gleichen Zeitraum nur 52 Prozent bis zu fünf Digitalisierungsprojekte zu Digital Customer Experience umgesetzt. Dabei kommt der Optimierung der Interaktionskanäle mit den Kunden eine starke Bedeutung zu. 51 Prozent haben Projekte zur besseren Vermarktung ihrer Produkte über Onlinekanäle im Fokus; 47 Prozent legen einen Schwerpunkt auf die Erhöhung des digitalen Kundenerlebnisses – vom Vertragsabschluss über den Service bis hin zur Optimierung der gesamten Customer Journey.

"Die Planungen der Studienteilnehmer für 2018 zeigen jedoch einen klaren Trend hin zu mehr kundenzentrischen Wachstumsstrategien, aber auch zur weiteren Digitalisierung der Prozesse", weiß Zillmann. So erwarten 70 Prozent im laufenden Jahr bis zu fünf Projekte im Bereich Digital Customer Experience auf Basis von datenbasierten Cloud-Plattform-Konzepten. Der Anteil der Versicherungen, die ihre Operational Excellence mit Hilfe digitaler Technologien wie Cloud Computing, künstliche Intelligenz und Automatisierung weiter optimieren, soll von 71 auf 79 Prozent ansteigen.

Digitalisierungspotenziale der Geschäftsprozesse
In den kundenzentrierten Prozessen sehen die Führungskräfte noch viel Digitalisierungspotenzial. 78 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass der Geschäftsbereich Schadenmanagement ein großes Potenzial für weitere Effizienz- und Qualitätsverbesserungen bietet, gefolgt von Vertriebsprozessen (72 Prozent) und Bestandsverwaltung (67 Prozent). Darüber hinaus sollen die IT-Prozesse sowie der Zahlungsverkehr bei mehr als jeder zweiten analysierten Gesellschaft weiter digitalisiert werden.

Zur Lünendonk-Studie
Die Lünendonk-Studie 2018 "Versicherungen in der Zeitfalle" untersucht die digitale Transformation in der Versicherungsbranche im deutschsprachigen Raum. Sie beleuchtet, welche Rolle die Digitalisierung sowie digitale Technologien für die Neuausrichtung der analysierten Versicherungsunternehmen spielen und wo Hürden für eine digitale Transformation auftreten. Die Studie wurde fachlich unterstützt von den Beratungsunternehmen IKOR und KPMG und steht ab sofort zum kostenlosen Download zur Verfügung.
(Lünendonk & Hossenfelder: ra)

eingetragen: 19.03.18
Newsletterlauf: 23.04.18

Lünendonk & Hossenfelder: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • GenAI wird deutlich schneller angenommen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe seiner jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für den Gesundheitssektor vorgestellt. Mit der weltweiten Umfrage misst der Anbieter die Verbreitung der Cloud-Nutzung in der Branche. Demnach nutzen aktuell bereits 99 Prozent der befragten Unternehmen und Institutionen im Gesundheitswesen Anwendungen oder Workloads generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) - der höchste gemessene branchenspezifische Wert überhaupt.

  • Stand der SaaS-Datensicherung

    Unternehmen auf der ganzen Welt setzen Software-as-a-Service-Anwendungen (SaaS) für eine Vielzahl geschäftskritischer Workflows ein. Kleine und mittlere Unternehmen nutzen im Durchschnitt mehr als 200 SaaS-Anwendungen. Branchenanalysten gehen davon aus, dass die Verbreitung von SaaS weiter zunehmen wird.

  • IT-Beratung und Systemintegration

    Die 25 führenden mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland blicken auf ein herausforderndes Jahr 2024 zurück: Ihre Umsätze sind im Durchschnitt nur um 2,2 Prozent gestiegen, während sie in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt um 10 Prozent pro Jahr gewachsen sind. Ursachen hierfür sind Kostensparprogramme ihrer Kunden, gestoppte, verschobene oder geringer als geplant ausgefallene Digitalisierungsprogramme, aber auch Effekte aufgrund von Lieferantenkonsolidierungen seitens der Kunden.

  • Wirtschaft ruft nach einer deutschen Cloud

    In der deutschen Wirtschaft wächst die Sorge vor einer zu hohen Abhängigkeit von Cloud-Diensten aus dem Ausland. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Unternehmen in Deutschland würden ohne Cloud-Dienste stillstehen. Zugleich halten mehr als drei Viertel (78 Prozent) Deutschland für zu abhängig von US-Cloud-Anbietern, 82 Prozent wünschen sich große Cloud-Anbieter, sogenannte Hyperscaler, aus Deutschland oder Europa, die es mit den außereuropäischen Marktführern aufnehmen können. Und jedes zweite Unternehmen (50 Prozent), das Cloud Computing nutzt, sieht sich aufgrund der Politik der neuen US-Regierung gezwungen, die eigene Cloud-Strategie zu überdenken.

  • Absicherung hybrider Umgebungen zentrales Thema

    Die Netzwerk- und Sicherheitsdienstleisterin GTT Communications, hat die Ergebnisse einer neuen Studie zu Cloud-Nutzung und Management-Trends veröffentlicht. Die von Hanover Research durchgeführte Umfrage zeigt: Die Nutzung privater Cloud-Umgebungen nimmt durch steigende Anforderungen an Datenschutz, Sicherheit und Compliance zu - wobei KI-Workloads (künstliche Intelligenz) zunehmend als treibende Kraft dieser Entwicklung in Erscheinung treten.

  • Generative KI ist nicht länger ein Konzept

    Nutanix hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe seiner jährlichen Studie "Enterprise Cloud Index" (ECI) für den Öffentlichen Sektor vorgestellt. Mit der weltweiten Umfrage misst der Anbieter die Verbreitung der Cloud-Nutzung in der Branche. Der diesjährige Bericht fördert zu Tage, dass 83 Prozent der Organisationen im Öffentlichen Sektor eine Strategie zu generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) verfolgen, 54 Prozent diese bereits aktiv umsetzen und 29 Prozent deren Implementierung vorbereiten.

  • Beschleunigung der Private Cloud-Dynamik

    Private Clouds hinken nicht mehr hinterher und öffentliche Clouds sind nicht mehr der Standard: Unternehmen richten ihre Cloud-Strategien neu aus. Dieser "Cloud-Reset" ist das wichtigste Ergebnis des Berichts "Private Cloud Outlook 2025", einer detaillierten Umfrage unter 600 IT-Führungskräften in der Region EMEA (davon 200 in Deutschland), die Illuminas in Zusammenarbeit mit Broadcom durchgeführt hat.

  • KI am Arbeitsplatz wird überschätzt

    GoTo veröffentlichte ihren Forschungsbericht "The Pulse of Work in 2025": Trends, Wahrheiten und die praktische Anwendbarkeit von KI. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit Workplace Intelligence und basiert auf einer Umfrage unter 2.500 Arbeitnehmern und IT-Führungskräften weltweit. Ein überraschendes Ergebnis: Obwohl KI die Produktivität steigern soll, fühlen sich die meisten Mitarbeiter von den Versprechungen durch die Technologie enttäuscht. 59 Prozent glauben, dass KI deutlich überbewertet wird.

  • Praktische Strategien zur Risikominderung

    Tenable hat ihren "Cloud Security Risk Report 2025" veröffentlicht. Die Untersuchung ergab, dass 9 Prozent der öffentlich zugänglichen Cloud-Speicher sensible Daten enthalten, von denen 97 Prozent als geheim oder vertraulich eingestuft sind. Derartige Sicherheitsschwächen erhöhen das Risiko eines Missbrauchs, insbesondere wenn sie zusammen mit Fehlkonfigurationen oder eingebetteten Secrets auftreten.

  • Eindämmung von SaaS-Sprawl

    Man kann nur managen, was man auch sieht. IT-Teams kämpfen weiterhin mit mangelnder Transparenz über ihren gesamten Technologie-Stack hinweg. Obwohl immer mehr Unternehmen Software in die Cloud verlagern, bleibt die Übersicht dort lückenhaft - insbesondere bei SaaS (Software-as-a-Service) und BYOL (Bring Your Own License). Das zeigt der aktuelle State of ITAM Report 2025 von Flexera.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen