Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Vergleichsstudie: ITIL macht den Unterschied


Unternehmen mit IT-Service-Management ohne ITIL haben wirtschaftliche Nachteile und unzufriedenere Benutzer
Größere Schwächen beim Kosten- und Leistungsmanagement in Non-ITIL-Firmen


Markus Bause:
Markus Bause: "ITIL ist letztlich immer ein längerfristig angelegtes Programm", Bild: Serview

(13.07.09) - Unternehmen mit ITIL-konformem IT-Service-Management weisen deutliche Vorteile gegenüber den Firmen ohne standardisierte IT-Prozesse auf. Nach einer Vergleichserhebung des Beratungshauses Serview mit zehn verschiedenen Bewertungsaspekten bestehen vor allem in der Prozessqualität sowie der Steuerbarkeit und Wirtschaftlichkeit der IT-Organisation deutliche Unterschiede. Serview hatte dafür jeweils rund 200 ITIL- und Non-ITIL-Anwender mit einem Umsatz von über 50 Mio. Euro befragt.

Nach den Selbsteinschätzungen der Unternehmen in den beiden Vergleichsgruppen bestehen insbesondere beim Sourcing und der IT-Sicherheit kaum Unterschiede. Auch bei der Frage, wie gut sich die IT-Organisation Compliance-gerecht ausgerichtet hat, sind die Einschätzungen relativ ähnlich und scheint ITIL in der Praxis zu keinen nennenswerten Abweichungen geführt zu haben.

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Anders jedoch die Ergebnisse bei allen weiteren sieben Parametern, sie weisen durchweg bessere Resultate für die ITIL-Anwender auf. Allen voran die Prozessqualität. Sie wird lediglich von jedem zweiten Unternehmen ohne die Ausrichtung auf dieses Regelwerk als positiv bewertet, von der Vergleichsgruppe jedoch zu zwei Dritteln. Auch bei den Managementmöglichkeiten der IT-Organisation bestehen deutliche Diskrepanzen. So geben 57 Prozent der Non-ITIL-Anwender ihrer Leistungssteuerung gute Noten, bei den ITIL-Unternehmen sind es jedoch 70 Prozent. Fast identische Verhältnisse hat die Serview-Studie bei der Kostensteuerung ermittelt: Sie ist lediglich in 53 Prozent der Firmen ohne ITIL im grünen Bereich, bei den Anwendern mit standardisierten IT-Prozessen sind es jedoch etwa ein Drittel mehr (69 Prozent).

Dies schlägt sich auch im Urteil zur Wirtschaftlichkeit der IT nieder. Sie wird von den Unternehmen mit ITIL-Prozessen zu 71 Prozent als positiv bewertet. Deutlich zurückhaltender äußern sich zu diesem Thema die IT-Manager aus Firmen ohne ITIL und sprechen nur zu 61 Prozent von guten wirtschaftlichen Verhältnissen. Auch bei der Zufriedenheit der Benutzer klafft eine große Lücke zwischen den beiden Befragungsgruppen von 57 zu 68 Prozent zugunsten der ITIL-orientierten Unternehmen.

"Diese Ergebnisse bestätigen sowohl sehr eindeutig als auch sehr differenziert den Nutzen von ITIL für die IT-Organisation", urteilt Serview-Geschäftsführer Markus Bause. Einzelne Unterschiede zwischen den beiden Unternehmensgruppen hätten ihn in der Größenordnung aber dennoch überrascht. Dazu zählt er vor allem die Kosten- und Leistungssteuerung. Andererseits sieht er in den Ergebnissen auch Hinweise, dass trotz ITIL längst noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. "Es besteht in vielen Bereichen noch Luft nach oben, ganz besonders bei der IT-Sicherheit und der Compliance-Orientierung."

Bause weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Anwender des Regelwerks auch noch keine umfassende Standardisierung der IT-Prozesse vorgenommen haben. "ITIL ist letztlich immer ein längerfristig angelegtes Programm und kein in sich begrenztes Projekt, insofern verbirgt sich dahinter ein dynamischer Optimierungsprozess." Entsprechend erwartet er, dass die Ergebnisse in einigen Jahren noch deutlich besser als heute aussehen. "ITIL ist trotz der inzwischen großen Verbreitung ein noch vergleichsweise recht junger Ansatz, deshalb bestehen selbst bei ITIL-Anwendern weiterhin sehr umfassende Entwicklungspotenziale und Nutzenperspektiven."

Befragungsergebnisse
Welche Aspekte der Qualität Ihres IT Service Managements bewerten Sie sehr positiv?
• Benutzerzufriedenheit: 57 Prozent (Non-ITIL); 68 Prozent (ITIL)
• Prozessqualität: 49 Prozent (Non-ITIL); 66 Prozent (ITIL)
• Effizienz: 62 Prozent (Non-ITIL); 74 Prozent (ITIL)
• Transparenz: 41 Prozent (Non-ITIL); 65 Prozent (ITIL)
• Wirtschaftlichkeit: 61 Prozent (Non-ITIL); 71 Prozent (ITIL)
• Kostensteuerung: 53 Prozent (Non-ITIL); 69 Prozent (ITIL)
• Leistungssteuerung: 57 Prozent (Non-ITIL); 72 Prozent (ITIL)
• Sourcing: 63 Prozent (Non-ITIL); 62 Prozent (ITIL)
• IT-Sicherheit: 56 Prozent (Non-ITIL); 54 Prozent (ITIL)
• Compliance-gerecht: 56 Prozent (Non-ITIL); 59 Prozent (ITIL)

(Serview: ra)

Serview: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • GenAI wird deutlich schneller angenommen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe seiner jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für den Gesundheitssektor vorgestellt. Mit der weltweiten Umfrage misst der Anbieter die Verbreitung der Cloud-Nutzung in der Branche. Demnach nutzen aktuell bereits 99 Prozent der befragten Unternehmen und Institutionen im Gesundheitswesen Anwendungen oder Workloads generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) - der höchste gemessene branchenspezifische Wert überhaupt.

  • Stand der SaaS-Datensicherung

    Unternehmen auf der ganzen Welt setzen Software-as-a-Service-Anwendungen (SaaS) für eine Vielzahl geschäftskritischer Workflows ein. Kleine und mittlere Unternehmen nutzen im Durchschnitt mehr als 200 SaaS-Anwendungen. Branchenanalysten gehen davon aus, dass die Verbreitung von SaaS weiter zunehmen wird.

  • IT-Beratung und Systemintegration

    Die 25 führenden mittelständischen IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland blicken auf ein herausforderndes Jahr 2024 zurück: Ihre Umsätze sind im Durchschnitt nur um 2,2 Prozent gestiegen, während sie in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt um 10 Prozent pro Jahr gewachsen sind. Ursachen hierfür sind Kostensparprogramme ihrer Kunden, gestoppte, verschobene oder geringer als geplant ausgefallene Digitalisierungsprogramme, aber auch Effekte aufgrund von Lieferantenkonsolidierungen seitens der Kunden.

  • Wirtschaft ruft nach einer deutschen Cloud

    In der deutschen Wirtschaft wächst die Sorge vor einer zu hohen Abhängigkeit von Cloud-Diensten aus dem Ausland. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Unternehmen in Deutschland würden ohne Cloud-Dienste stillstehen. Zugleich halten mehr als drei Viertel (78 Prozent) Deutschland für zu abhängig von US-Cloud-Anbietern, 82 Prozent wünschen sich große Cloud-Anbieter, sogenannte Hyperscaler, aus Deutschland oder Europa, die es mit den außereuropäischen Marktführern aufnehmen können. Und jedes zweite Unternehmen (50 Prozent), das Cloud Computing nutzt, sieht sich aufgrund der Politik der neuen US-Regierung gezwungen, die eigene Cloud-Strategie zu überdenken.

  • Absicherung hybrider Umgebungen zentrales Thema

    Die Netzwerk- und Sicherheitsdienstleisterin GTT Communications, hat die Ergebnisse einer neuen Studie zu Cloud-Nutzung und Management-Trends veröffentlicht. Die von Hanover Research durchgeführte Umfrage zeigt: Die Nutzung privater Cloud-Umgebungen nimmt durch steigende Anforderungen an Datenschutz, Sicherheit und Compliance zu - wobei KI-Workloads (künstliche Intelligenz) zunehmend als treibende Kraft dieser Entwicklung in Erscheinung treten.

  • Generative KI ist nicht länger ein Konzept

    Nutanix hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe seiner jährlichen Studie "Enterprise Cloud Index" (ECI) für den Öffentlichen Sektor vorgestellt. Mit der weltweiten Umfrage misst der Anbieter die Verbreitung der Cloud-Nutzung in der Branche. Der diesjährige Bericht fördert zu Tage, dass 83 Prozent der Organisationen im Öffentlichen Sektor eine Strategie zu generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) verfolgen, 54 Prozent diese bereits aktiv umsetzen und 29 Prozent deren Implementierung vorbereiten.

  • Beschleunigung der Private Cloud-Dynamik

    Private Clouds hinken nicht mehr hinterher und öffentliche Clouds sind nicht mehr der Standard: Unternehmen richten ihre Cloud-Strategien neu aus. Dieser "Cloud-Reset" ist das wichtigste Ergebnis des Berichts "Private Cloud Outlook 2025", einer detaillierten Umfrage unter 600 IT-Führungskräften in der Region EMEA (davon 200 in Deutschland), die Illuminas in Zusammenarbeit mit Broadcom durchgeführt hat.

  • KI am Arbeitsplatz wird überschätzt

    GoTo veröffentlichte ihren Forschungsbericht "The Pulse of Work in 2025": Trends, Wahrheiten und die praktische Anwendbarkeit von KI. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit Workplace Intelligence und basiert auf einer Umfrage unter 2.500 Arbeitnehmern und IT-Führungskräften weltweit. Ein überraschendes Ergebnis: Obwohl KI die Produktivität steigern soll, fühlen sich die meisten Mitarbeiter von den Versprechungen durch die Technologie enttäuscht. 59 Prozent glauben, dass KI deutlich überbewertet wird.

  • Praktische Strategien zur Risikominderung

    Tenable hat ihren "Cloud Security Risk Report 2025" veröffentlicht. Die Untersuchung ergab, dass 9 Prozent der öffentlich zugänglichen Cloud-Speicher sensible Daten enthalten, von denen 97 Prozent als geheim oder vertraulich eingestuft sind. Derartige Sicherheitsschwächen erhöhen das Risiko eines Missbrauchs, insbesondere wenn sie zusammen mit Fehlkonfigurationen oder eingebetteten Secrets auftreten.

  • Eindämmung von SaaS-Sprawl

    Man kann nur managen, was man auch sieht. IT-Teams kämpfen weiterhin mit mangelnder Transparenz über ihren gesamten Technologie-Stack hinweg. Obwohl immer mehr Unternehmen Software in die Cloud verlagern, bleibt die Übersicht dort lückenhaft - insbesondere bei SaaS (Software-as-a-Service) und BYOL (Bring Your Own License). Das zeigt der aktuelle State of ITAM Report 2025 von Flexera.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen