Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Das Cloud-Umfeld immer gut beobachten


Nach Vorfällen bei Cloud Computing-Dienstleistern: Wie Unternehmen ihre Daten in der Cloud besser sichern können
Wo die Anwendungen betrieben werden, ist für die Anwender so lange zweitrangig bis ein Problem auftritt. Genau das passierte zuletzt aufgrund von Störungen bei einem Unternehmen, das Cloud Computing-Dienste anbietet


Spätestens seit dem ersten Lockdown benötigen die Mitarbeiter/innen in den meisten Unternehmen Zugriff auf ihre Anwendungen und Daten von zu Hause aus. Auch das Teilen von Daten spielt eine immer wichtigere Rolle. Seit Jahren schon gehört Cloud Computing zu den Wachstumstreibern in der IT und ermöglicht, dass Anwender von überall auf ihre Daten zugreifen können. Unternehmen profitieren in erster Linie von mehr Agilität und Flexibilität im Betrieb, können zudem aber auch Kosten einsparen, da sie selbst keine teuren Server betreiben müssen.

Wo die Anwendungen betrieben werden, ist für die Anwender so lange zweitrangig bis ein Problem auftritt. Genau das passierte zuletzt aufgrund von Störungen bei einem Unternehmen, das Cloud Computing-Dienste anbietet. Ein Fehler in seinem System ließ weltweit zahlreiche Websites zusammenbrechen. Wenige Wochen zuvor wurde bei einem Großbrand bei einem französischen Cloud-Dienstleister ein Teil der Daten im Rechenzentrum unwiederbringlich zerstört und viele Websites der gut 1,5 Millionen Kunden waren nicht mehr erreichbar.

Diese Vorfälle machen deutlich, wie fragil die Infrastruktur des Internets und wie groß unsere Abhängigkeit von wenigen Cloud-Infrastruktur-Diensten ist. Um sich vor Ausfällen besser schützen zu können, müssen Unternehmen Konzepte für die Datensicherung entwickeln und Notfallpläne aufstellen. Was genau sie dabei beachten sollten, zeigt Sascha Giese, Head Geek bei SolarWinds, nachfolgend auf.

>> Cloud-Wissen aufbauen – Dass in der IT oft "learning by doing" angesagt ist, kann zum Fallstrick werden. Denn gerade bei Cloud-Technologien kann dies in teuren Fehlern enden. Daher sollte der erste Schritt der zuständigen IT-Experten/innen im Unternehmen sein, auf bereits vorhandenes Wissen aufzubauen und sich damit auseinanderzusetzen, wie genau Clouds ans eigene Netzwerk angebunden werden. Abhängig von der gebuchten Serviceform der Cloud sollte man sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Routing-Optionen es gibt, wie die Verfügbarkeit geregelt ist und welche Container-Lösungen existieren.

>> Kleingedrucktes in den Verträgen lesen – Schon bei der Planung einer Cloud-Lösung sollte man mögliche Ausfälle einkalkulieren und optionale Sicherheitsleistungen dazu buchen. Auch sollte man bei der Vereinbarung mit den Cloud-Dienstleistern unbedingt das Kleingedruckte lesen. Denn nicht immer ist die günstigste Variante die beste. Cloudservices sind meist keine All-Inclusive-Pakete. Die Vereinbarung zusätzlicher Leistungspflichten, wie die Reaktionszeit bei Störungen, Backup-Möglichkeiten sowie Anwenderunterstützung für Software, geht über die gesetzlich geschuldeten Pflichten hinaus und wird optional angeboten.

>> Auf Multi-Cloud setzen – Größere Probleme wie einen Internetausfall kann man nur umgehen, indem man auf zwei oder mehrere Cloud-Anbieter setzt. Selbst mit einem umfassenden Disaster Recovery Plan gibt es bei "nur" einem Anbieter immer einen Single Point of Failure. Eine Multi-Cloud-Strategie kann dagegen nicht bloß Ausfällen bei einem einzigen Provider vorbeugen, sondern auch die Verfügbarkeit von Anwendungen erhöhen.

>> Die Daten in der Cloud überwachen – Mit Monitoring-Lösungen kann man zum Beispiel Cloudinstanzen, Kommunikationspfade und Ähnliches – auch über diverse Cloudsysteme hinweg – überwachen. Damit kann man Sicherheitslücken, fehlerhaften oder gescheiterten Backups sowie sonstigen Problemen grundlegend vorbeugen und frühzeitig reagieren.

>> Backup-Lösungen einsetzen – Generell kann man durchaus die gleichen Prinzipien anwenden wie bei On-Premises-Backups und eine Kopie der Daten offsite an einem anderen Standort sichern, auf die man dann im Worst-Case-Szenarium zugreifen kann. Auch in der Cloud ist das grundsätzlich machbar. Mittlerweile gibt es jedoch kostengünstige Softwareangebote, die es Unternehmen ermöglichen, ihre NAS (Network Attached Storage)-Systeme mit öffentlichen Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure mit geringem Konfigurationsaufwand zu synchronisieren. Amazon S3 ermöglicht ebenfalls Backups, sodass alles in der Cloud automatisch mit allem vor Ort (On-Prem) synchronisiert wird.

Fazit: Man denkt vielleicht, dass man die Verantwortung über seine Daten in der Cloud aus der Hand gibt, aber sie wird lediglich geteilt. Dabei kann es trügerisch sein anzunehmen, dass alle Daten in der Cloud gespeichert sind und das Backup automatisch läuft. Man verlässt sich ein Stückweit auf Dinge, die es eigentlich gar nicht gibt. Das IT-Team sollte daher eine eigene Cloud-Strategie entwickeln, sich mit den Details der Vereinbarung mit dem Cloud-Dienstleister auseinandersetzen und das Cloud-Umfeld immer gut beobachten. Wenn dafür kein dediziertes Personal verfügbar ist, können externe Ressourcen dabei helfen, Expertise in die Organisation zu bringen, Wissenslücken zu füllen oder einfach nur dem Team beiseite zustehen, wenn es mal wieder brennt in der Cloud. (Solarwinds: ra)

eingetragen: 06.07.21
Newsletterlauf: 18.10.21

SolarWinds: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Für wen lohnt sich Colocation?

    Unternehmen stellen hohe Anforderungen an ihr Rechenzentrum, die sie jedoch oftmals in Eigenregie gar nicht erfüllen können. Denn Planung und Bau eines modernen und energieeffizienten Rechenzentrums sind komplex, nicht viel anders sieht es in puncto Betrieb aus. Colocation, auch Serverhousing genannt, ist eine Alternative. NTT Ltd., ein führendes IT-Infrastruktur- und Dienstleistungsunternehmen, beantwortet die wichtigsten Fragen.

  • SaaS-Anwendungsdaten sichern

    Subbiah Sundaram, SVP Product bei HYCU, erklärt, warum Unternehmen dafür sorgen müssen, dass sie Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungsdaten sichern und wiederherstellen können.

  • Einführung von SaaS-Anwendungen

    Cloud-basierte Software-as-a-Service (SaaS)-Angebote sind schnell und einfach zu beziehen, weshalb einzelne Fachabteilungen dies oftmals tun - ohne die interne IT-Abteilung zu involvieren. Wolfgang Kurz, CTO bei indevis, weiß, welche Cyberrisiken das birgt und gibt drei Tipps, wie Unternehmen die Vorteile von SaaS nutzen können, ohne dabei den Angriffsvektor zu erhöhen.

  • Grenzen der herkömmlichen IT-Sicherheit

    Angriffsflächen sind dynamisch und ihre Zahl nimmt kontinuierlich zu. Bedingt durch die digitale Transformation und das hybride, lokal flexible Arbeiten verlangt eine enorm wachsende Menge an Geräten, Webapplikationen, Software-as-a-Service-Plattformen (SaaS) und andere Dienste von Drittanbietern den Anschluss an das Unternehmensnetzwerk.

  • Digitale Technologien in kleinen Unternehmen

    Die Digitalisierung der Wirtschaftsbereiche bietet zwar große Vorteile, bringt aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich, insbesondere bezüglich der IT-Sicherheit. Oft wird dann über die großen Unternehmen und Konzerne, vielleicht noch den gehobenen Mittelstand gesprochen.

  • Grundaufgaben einer Cloud-Sicherheit

    Angriffsflächen sind dynamisch und ihre Zahl nimmt kontinuierlich zu. Bedingt durch die digitale Transformation und das hybride, lokal flexible Arbeiten verlangt eine enorm wachsende Menge an Geräten, Webapplikationen, Software-as-a-Service-Plattformen (SaaS) und andere Dienste von Drittanbietern den Anschluss an das Unternehmensnetzwerk.

  • KI, Cloud und wie sie DevSecOps vorantreiben

    Cloud Computing ist wie das Thema künstliche Intelligenz allgegenwärtig. Auch im Kontext der DevSecOps-Methodik spielen beide Technologien eine gewichtige Rolle. Wie sie Teams unterstützen und worauf die Entwickler und Administratoren achten müssen, erklärt IT-Dienstleisterin Consol.

  • Sicher: Hybrid-Cloud mit Netzwerksichtbarkeit

    Helmut Scheruebl, Senior Sales Engineer bei Gigamon weiß: Die Vorteile einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur haben ihren Preis und der heißt Komplexität. Eine solche IT-Landschaft ist die perfekte Möglichkeit für cyberkriminelle Hinterhalte. Dagegen gibt es eine Lösung: vollständige Sichtbarkeit auf den gesamten Datenverkehr. 82 Prozent der IT-Entscheider haben laut einer globalen Umfrage von Cisco in ihrem Unternehmen eine Hybrid-Cloud-Umgebung aufgebaut.

  • Vorbehalte keine Seltenheit

    ERP-Systeme sind der Booster für effiziente Geschäftsprozesse und die Produktivität von Unternehmen. Mit den steigenden Anforderungen an Produktivität, Effizienz und Budgetkalkulation sind ERP-Systeme auf dem wettbewerbsintensiven Markt allerdings auch auf Innovationen angewiesen.

  • Sicherheit und Compliance gewährleisten

    Die voranschreitende Digitalisierung hat eine neue Ära für Unternehmen und Institutionen in den verschiedensten Bereichen eingeläutet, in der die nahtlose Integration von hybriden Cloud-Umgebungen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg ist.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen