Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Cloud Native bereitet zuweilen Probleme


Die Bindung an einen bestimmten Service und damit an einen Cloud-Anbieter kann eine Cloud-Native-Strategie quasi in zweiter Instanz zum Scheitern verurteilen
Auch datenschutzrechtlich sind Cloud-Native-Strategien nicht ganz unumstritten


Die Cloud ist das Sehnsuchtsziel vieler Unternehmen. Und nicht nur das: Die gesamte Entwicklung soll nach Möglichkeit Cloud Native ablaufen. Warum das nicht immer die beste Idee ist und welche Alternativen existieren, verrät Avision. Der Traum von Cloud Native platzt meistens dann, wenn Unternehmen bereits mit der Umsetzung begonnen haben. Dann nämlich tauchen viele Lücken im Plan und Probleme in der Praxis auf, die zuvor noch nicht sichtbar waren. Gerade zu Beginn eines Projektes ist es natürlich sehr angenehm, einfach die Service-Angebote der großen Cloud-Anbieter verwenden zu können. Doch wenn die Architektur einer Anwendung mit der Zeit komplexer wird, reichen die zuschaltbaren Services oft nicht mehr aus.

Auch datenschutzrechtlich sind Cloud-Native-Strategien laut Avision, einem auf Software Revival spezialisierten IT-Dienstleister, nicht ganz unumstritten: Je nach Herkunftsort des App- oder Service-Anbieters unterscheiden sich die dort zu Grunde liegenden Bestimmungen zum Datenschutz erheblich von denen der darauf basierenden Anwendungen.

Eine Frage der Kosten
Ein weiterer Faktor, warum Cloud Native nicht immer die beste Wahl ist, sind die damit verbundenen Kosten. Cloud-Anbieter locken mit sehr lukrativen Angeboten für kleine Anwendungen. Skalieren Unternehmen ihre Projekte allerdings oder erhöht sich der Traffic der einzelnen Services, können die Kosten recht schnell explodieren. Mit erheblichen finanziellen Belastungen müssen Projektleiter insbesondere bei einem gewünschten Wechsel des Cloud-Providers rechnen: Nicht selten vergessen Unternehmen beim Festlegen ihrer Cloud-Native-Strategie, einen Wechsel einzuplanen und setzen voll auf einen Anbieter.

Auch technisch ist der Umzug in eine andere Cloud meistens nicht ohne weiteres möglich. Erst in einer solchen Situation zeigt sich, ob das Unternehmen womöglich nicht "Cloud Native" sondern eher "AWS Native" oder "Azure Native" gearbeitet hat. Die Spezialisierung der Entwickler selbst spielt in einer solchen Situation ebenfalls eine Rolle: Haben sie sich komplett auf das Arbeiten mit einem Provider spezialisiert, müssen sie neue Skills erst mühsam erlernen, denn jede Cloud ist anders. Die Bindung an einen bestimmten Service und damit an einen Cloud-Anbieter kann eine Cloud-Native-Strategie quasi in zweiter Instanz zum Scheitern verurteilen.

Microservices als Alternative
Um nicht in Kostenfallen und einen Vendor-Lock-in zu geraten, können Unternehmen andere Vorgehensweisen nutzen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass sie dabei nicht zwangsläufig auf die Nutzung der Cloud verzichten müssen: Domain-driven Design (DDD) ist eine geeignete Methode zur Modellierung komplexer Software. Im Kern geht es bei DDD darum, monolithische Softwarearchitekturen zu vermeiden und die Anwendung stattdessen in fachliche Komponenten aufzuteilen. Diese Komponenten, die Entwickler heutzutage gerne als sogenannte Microservices implementieren, kommunizieren dann via Schnittstellen (etwa über REST) miteinander.

Sind diese Microservices dann auch noch in Docker-Container verpackt, kann das Unternehmen Clouds nutzen, ohne sich von einer bestimmten abhängig zu machen – Docker-Container laufen nämlich praktisch überall gleich. Ändert ein Cloud-Anbieter seine Angebote, gelingt ein Umzug in eine andere Cloud einfacher und kostengünstiger. Wächst die Anwendung, sucht sich das Unternehmen für den neuen Container ganz einfach die passende Umgebung aus, also on-premise oder online.

"Unternehmen müssen sich im Klaren sein, dass die Kosten für einen Umzug steigen, je Cloud-spezifischer sie Services nutzen", warnt Nadine Riederer, CEO bei Avision. "Sie sollten sich daher eine möglichst unabhängige Strategie überlegen und Standarddienste der Cloud-Anbieter nur nutzen, wenn die Abhängigkeit an dieser Stelle vertretbar ist. Vor allem die Businesslogik sollten Unternehmen nicht komplett an einen Anbieter binden: Diese ist in einem Docker-Container besser aufgehoben." (Avision: ra)

eingetragen: 24.11.21
Newsletterlauf: 21.02.22

Avision: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Private AI verfolgt einen Plattform-Ansatz

    Der Einzug der generativen KI (GenAI) in die breite Öffentlichkeit hat das KI-Wachstum in Unternehmen vergangenes Jahr beschleunigt. Motiviert durch Wettbewerbsdruck und potenzielle Vorteile forcieren Unternehmen und Regierungen ihre KI-Strategie.

  • Mangelnde Vorbereitung auf SaaS-Ausfälle

    Der Hycu State of SaaS Resilience 2024 Report deckte zuletzt kritische Datensicherungslücken auf, da 70 Prozent der Unternehmen Datenverluste erleiden. Trotzdem verlassen sich 60 Prozent immer noch auf ihre Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter, um sich zu schützen, und setzen sich damit weiteren Risiken aus.

  • KI gewinnbringend einsetzen

    Das KI-Potenzial ist praktisch unerschöpflich. Doch um es richtig zu nutzen und daraus echte Wettbewerbsvorteile zu generieren, muss vorab die Bereitschaft des Unternehmens dafür geklärt werden. Der IT-Dienstleister CGI erklärt, warum der Readiness-Check so wichtig ist, was er genau analysiert und was mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen passiert.

  • Herausforderungen von Edge AI

    Künstliche Intelligenz hat längst den Netzwerkrand erreicht. Um zeitkritischen Daten den Umweg über die Cloud und das Rechenzentrum zu ersparen, bringen Edge-AI-Lösungen Modelle direkt in die Anwendungen vor Ort. Dieser Weg bietet immense Vorteile - er ist aber auch mit einigen Stolpersteinen gepflastert, wie Couchbase, Anbieter einer Cloud-Datenbankplattform, zeigt.

  • Cloud-Datenschutz im Gesundheitswesen

    Daten im Gesundheitswesen gehören zu den kritischsten Vermögenswerten. Sie umfassen hochsensible Informationen wie Krankengeschichten, Behandlungsunterlagen und persönliche Daten. Der Schutz dieser Daten ist von größter Bedeutung, da sie durch nationale und globale Vorschriften als besondere Kategorien personenbezogener Daten eingestuft werden.

  • Generative KI mit Serverless optimieren

    Der Einsatz von generativer KI kann komplex und teuer sein. Serverlose Cloud-Dienste und Vektordatenbanken bieten eine Lösung, um diese Hürden zu überwinden und KI-Anwendungen effizient und skalierbar zu gestalten.

  • Sensible Daten in der Cloud schützen

    Wenn Unternehmen in der Cloud geistiges Eigentum oder persönliche Informationen verlieren, drohen ihnen erhebliche Konsequenzen. Mit den richtigen Maßnahmen für Datensicherheit in der Cloud können sie zuverlässig Vorsorge treffen. Forcepoint erläutert die fünf wichtigsten davon. Datensicherheit in der Cloud wird für Unternehmen zunehmend zu einem kritischen Bestandteil ihrer IT-Infrastruktur.

  • Dank der Cloud: Flexibilität und Skalierbarkeit

    Cloud-Marktplätze sind heute zu einem unverzichtbaren Dreh- und Angelpunkt für unabhängige Softwareanbieter (ISVs) geworden, um ihre Reichweite zu vergrößern, den Verkaufsprozess zu rationalisieren und Wachstum zu fördern. Erfolg ist jedoch nicht allein dadurch garantiert, dass ein Produkt auf einem Marktplatz gelistet ist.

  • Beste Rendite für Serverinvestitionen?

    Laut Statista schätzen IT-Experten weltweit im Jahr 2024 eine Aufteilung von fast 50/50 zwischen Onsite- und Cloud-gehosteten Servern in ihren Unternehmen. Aufgrund der riesigen Datenmengen und der zunehmenden Nutzung von KI, werden künftig immer mehr Server benötigt.

  • Digitale Transformation kommt nicht ins Rollen?

    Dass die Digitalisierung unaufhaltsam voranschreitet, ist keine Neuigkeit mehr, trotzdem haben bislang viele deutsche Unternehmen den entscheidenden Schritt zur digitalen Transformation noch nicht gewagt. Die Corona-Pandemie hat als Katalysator für einen Digitalisierungsschub gesorgt und viele Prozesse auf den Prüfstand gestellt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen