Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Cobol-Technologie: Teil vieler Toolchains


Drei Tipps für eine IT-Strategie von Morgen mit "Cobol"
Cobol-basierte Anwendungen haben hierzulande einen hohen Stellenwert und werden auch in Zukunft relevant sein



Veränderungen von digitalen Strukturen innerhalb eines Unternehmens sind allgegenwärtig: Viele IT-Teams setzen zunehmend auf State-of-the-Art-Technologien und Software und oftmals steht das Ziel im Raum, etablierte Kernsysteme vollständig zu ersetzen. Dabei ist Kernsystem nicht gleich Kernsystem, vor allem wenn es um die Programmiersprache "Cobol" geht. Deswegen hat Martin Reusch, Director Application Modernization & Connectivity DACH bei Micro Focus, drei Tipps zusammengestellt, wie Unternehmen ihre IT-Strategie optimieren können, ohne sich von Cobol verabschieden zu müssen.

Zahlreiche Unternehmen setzen seit 60 Jahren Cobol ein. 95 Prozent aller Kartenlesegeräte an Geldautomaten funktionieren mit Cobol-Code. 70 Prozent aller Transaktionsverarbeitungssysteme wurden unter der Verwendung von Cobol aufgebaut. Eine Umfrage von Micro Focus und Vanson Bourne unter Führungspersonen im IT-Bereich aus 40 Ländern im Jahr 2020 zeigte: 53 Prozent der Befragten planen eine eigene Anwendungsmodernisierung und weitere Integration von Cobol-Systemen – in Deutschland sogar ganze 61 Prozent. Auch gab die Hälfte der deutschen Befragten an, dass es bei ihnen heute schon oder zukünftig einen gemeinsamen Betrieb von Java- und Cobol-Applikationen geben wird. Cobol-basierte Anwendungen haben hierzulande einen hohen Stellenwert und werden auch in Zukunft relevant sein. Doch drei Dinge gilt es insbesondere zu beachten:

1. Kernsysteme zukunftsfähig machen
Es lohnt sich für Unternehmen umzudenken, wenn es um "etablierte Kernsysteme" geht. Die verschiedenen gängigen Definitionen beziehen sich meistens auf in Cobol geschriebene Individualsoftware, die häufig aber nicht nur auf Mainframe-Systemen betrieben wird. Verantwortliche in Unternehmen müssen sich von der reduzierten, binären Unterscheidung von "neu" oder "alt" verabschieden und erkennen, dass diese Systeme sehr häufig ihr Kerngeschäft abbilden. IT-Teams sollten eine Strategie entwickeln, die sichergestellt, dass diese Systeme bei der Erfüllung der IT-Anforderungen von heute und morgen berücksichtigt werden.

Denn: Die Cobol-Technologie ist Teil vieler moderner Toolchains. Ihre Benutzerfreundlichkeit ermöglicht eine Vielzahl von Implementierungen, die von Plug and Play über die Entflechtung von Diensten bis hin zur Bereitstellung von diskreten Microservices reichen. Für IT-Teams steckt in der Neubewertung von Kernsystemen Herausforderung und Chance zugleich – sie müssen verstehen, wie sie aus jeder bereits getätigten Technologieinvestition das Maximum für den zukünftigen geschäftlichen Nutzen erzielen können. Durch eine Integration und Modernisierung dieser Systeme entsteht ein solides Fundament für eine zukunftsfähige und umsetzbare hybride IT-Strategie.

2. Einzigartige Geschichte fortschreiben
Cobol gibt es seit 1959 und wurde fortlaufend an die sich verändernden Bedürfnisse angepasst. IT-Teams, die diese Erfolgsgeschichte nutzen, profitieren umfassend von den drei Designelementen, die die Sprache einzigartig machen: Erstens die einfache Lesbarkeit – Cobol ist nah an die englische Sprache angelehnt, sodass Programmbefehle, -konstrukte und -abläufe zum Teil selbsterklärend sind und daher relativ einfach verstanden und schnell erlernt werden können. Zweitens ihre Portabilität und Offenheit – die Sprache wurde von Anfang an standardisiert konzipiert, sodass sie portabel ist. Was zu Beginn vielleicht nicht so wichtig war, hat sich zunehmend zu einem Verkaufsargument entwickelt, als IT-Teams begannen, neue Plattformen zu integrieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Die Offenheit von Cobol ermöglicht es IT-Teams, Anwendungen auf verschiedensten Plattformen zu entwickeln, zu testen und zu betreiben, inklusive der Cloud. Zudem kann die Sprache auch in Verbindung mit Technologien wie .NET, JVM, Container, Microservices genutzt werden. Dieser Faktor ist auch heute noch entscheidend, unterstützt er doch die zunehmend dezentralisierte IT. Drittens die Ausrichtung auf Business-Anforderungen – daher das B in Cobol. Insgesamt ist Cobol eine robuste Programmiersprache, die eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und Rechengenauigkeit bietet und die Verarbeitung großer Datenmengen erlaubt.

3. Die Mischung macht‘s
Cloud- und Container-Systeme, genau wie Mainframe-Systeme, werden sich weiterentwickeln. Für Unternehmen folgen daraus bessere Services und Lösungen, aber nicht, dass die eine Welt die andere einfach verdrängen wird. Unternehmen müssen jetzt erkennen, dass etablierte Kernsysteme "offen" sind und die Integration von und in neue Technologien möglich ist. Diese "alte" und "neue" Welt werden weiterhin aufeinander treffen, sich überschneiden und interagieren. Die unterschiedlichen Systeme werden Integrationen und Verbindungen erfordern, die auf einer funktionierenden und etablierten Technologie beruhen, aber auch völlig neue Anwendungsfälle unterstützen. Die intelligente Kombination aus etablierten Systemen und neuen Technologien wird ein wesentlicher Garant für den Unternehmenserfolg sein.

Cobol mag eine Idee aus dem Jahr 1959 sein, aber es ist eine Technologie aus dem Jahr 2021. (Micro Focus: ra)

eingetragen: 24.11.21
Newsletterlauf: 10.02.22

Micro Focus: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Für wen lohnt sich Colocation?

    Unternehmen stellen hohe Anforderungen an ihr Rechenzentrum, die sie jedoch oftmals in Eigenregie gar nicht erfüllen können. Denn Planung und Bau eines modernen und energieeffizienten Rechenzentrums sind komplex, nicht viel anders sieht es in puncto Betrieb aus. Colocation, auch Serverhousing genannt, ist eine Alternative. NTT Ltd., ein führendes IT-Infrastruktur- und Dienstleistungsunternehmen, beantwortet die wichtigsten Fragen.

  • SaaS-Anwendungsdaten sichern

    Subbiah Sundaram, SVP Product bei HYCU, erklärt, warum Unternehmen dafür sorgen müssen, dass sie Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungsdaten sichern und wiederherstellen können.

  • Einführung von SaaS-Anwendungen

    Cloud-basierte Software-as-a-Service (SaaS)-Angebote sind schnell und einfach zu beziehen, weshalb einzelne Fachabteilungen dies oftmals tun - ohne die interne IT-Abteilung zu involvieren. Wolfgang Kurz, CTO bei indevis, weiß, welche Cyberrisiken das birgt und gibt drei Tipps, wie Unternehmen die Vorteile von SaaS nutzen können, ohne dabei den Angriffsvektor zu erhöhen.

  • Grenzen der herkömmlichen IT-Sicherheit

    Angriffsflächen sind dynamisch und ihre Zahl nimmt kontinuierlich zu. Bedingt durch die digitale Transformation und das hybride, lokal flexible Arbeiten verlangt eine enorm wachsende Menge an Geräten, Webapplikationen, Software-as-a-Service-Plattformen (SaaS) und andere Dienste von Drittanbietern den Anschluss an das Unternehmensnetzwerk.

  • Digitale Technologien in kleinen Unternehmen

    Die Digitalisierung der Wirtschaftsbereiche bietet zwar große Vorteile, bringt aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich, insbesondere bezüglich der IT-Sicherheit. Oft wird dann über die großen Unternehmen und Konzerne, vielleicht noch den gehobenen Mittelstand gesprochen.

  • Grundaufgaben einer Cloud-Sicherheit

    Angriffsflächen sind dynamisch und ihre Zahl nimmt kontinuierlich zu. Bedingt durch die digitale Transformation und das hybride, lokal flexible Arbeiten verlangt eine enorm wachsende Menge an Geräten, Webapplikationen, Software-as-a-Service-Plattformen (SaaS) und andere Dienste von Drittanbietern den Anschluss an das Unternehmensnetzwerk.

  • KI, Cloud und wie sie DevSecOps vorantreiben

    Cloud Computing ist wie das Thema künstliche Intelligenz allgegenwärtig. Auch im Kontext der DevSecOps-Methodik spielen beide Technologien eine gewichtige Rolle. Wie sie Teams unterstützen und worauf die Entwickler und Administratoren achten müssen, erklärt IT-Dienstleisterin Consol.

  • Sicher: Hybrid-Cloud mit Netzwerksichtbarkeit

    Helmut Scheruebl, Senior Sales Engineer bei Gigamon weiß: Die Vorteile einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur haben ihren Preis und der heißt Komplexität. Eine solche IT-Landschaft ist die perfekte Möglichkeit für cyberkriminelle Hinterhalte. Dagegen gibt es eine Lösung: vollständige Sichtbarkeit auf den gesamten Datenverkehr. 82 Prozent der IT-Entscheider haben laut einer globalen Umfrage von Cisco in ihrem Unternehmen eine Hybrid-Cloud-Umgebung aufgebaut.

  • Vorbehalte keine Seltenheit

    ERP-Systeme sind der Booster für effiziente Geschäftsprozesse und die Produktivität von Unternehmen. Mit den steigenden Anforderungen an Produktivität, Effizienz und Budgetkalkulation sind ERP-Systeme auf dem wettbewerbsintensiven Markt allerdings auch auf Innovationen angewiesen.

  • Sicherheit und Compliance gewährleisten

    Die voranschreitende Digitalisierung hat eine neue Ära für Unternehmen und Institutionen in den verschiedensten Bereichen eingeläutet, in der die nahtlose Integration von hybriden Cloud-Umgebungen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg ist.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen