Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Was ist eine resiliente Lieferkette?


Bei einer resilienten Supply Chain handelt es sich mitnichten um ein starres Gebilde mit unumstößlichen Prozessen
Eine resiliente Supply Chain ist anpassungsfähig gegenüber Veränderungen


Von Thomas Spieker, Vice President Sales EMEA bei Shippeo

In Deutschland gibt es jede Menge Bundestrainer und mindestens genauso viele Virologen. Inzwischen ist aber auch klar, dass die Zahl der Supply Chain Manager mindestens genauso hoch ist. Zu Recht stellen besagte Experten fest, dass Supply Chains in unserer globalisierten Wirtschaft nicht nur äußerst fragil, sondern angesichts diverser Ereignisse auch nachhaltig gestört sind. Die Forderung daher klar: Wir brauchen widerstandsfähige Supply Chains.

Aber was genau verbirgt sich hinter einer widerstandsfähigen, einer resilienten Supply Chain? Fangen wir zunächst damit an, was sie nicht ist: Bei einer resilienten Supply Chain handelt es sich mitnichten um ein starres Gebilde mit unumstößlichen Prozessen, das jedem Druck und jeglicher Stresssituation ohne weiteres gewachsen ist. Auch ist es nicht so, dass politische und wirtschaftliche Vorfälle sich den Supply Chains anpassen. Ganz im Gegenteil: Supply Chains müssen stattdessen mit den Gegebenheiten einer immer volatiler werdenden Wirtschaft und einem sich ständig ändernden Umfeld zurechtkommen. Folglich handelt es sich bei Supply Chains um hochdynamische und flexible Gebilde, die fortlaufend adaptiert werden müssen.

So ist eine resiliente Supply Chain anpassungsfähig gegenüber Veränderungen und dabei nicht reaktiv, sondern in der Lage, mögliche Beeinträchtigungen im Vorfeld zu antizipieren und überdies vor allem transparent. Denn gerade Transparenz ist für eine resiliente Supply Chain elementar. Nicht zu wissen, wo sich eine Lieferung befindet und wann sie voraussichtlich wo ankommen wird, bedeutet im Umkehrschluss, nicht reagieren zu können, wenn es zu Verspätungen und/oder Ausfällen kommt. In der Folge bedeutet dies abgerissene Lieferketten, stillstehende Produktionsbänder und Waren, die nicht verfügbar sind.

Mit Daten vor die Welle kommen
Mit Resilienz beugt man gerade solchen Szenarien vor. In einem komplexen Supply Chain-Netzwerk kommt es stets zu Beeinträchtigungen. Die Frage lautet, wie gehen Unternehmen damit um? Für die meisten zählt Transparenz zum entscheidenden Schritt hin zu mehr Widerstandsfähigkeit. Laut Gartner stellt für 79 Prozent der Unternehmen Transparenz den wichtigsten Faktor für mehr Resilienz dar.

Eine transparente Supply Chain benötigt jedoch Daten, jede Menge Daten, aus denen umfassende Informationen hervorgehen, woraus sich wiederum konkrete Handlungen oder zumindest Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Im Idealfall lassen sich diese Prozesse vollständig automatisieren.

Daten entstehen an allen Stellen entlang der gesamten Supply Chain - ob an der ersten, mittleren oder letzten Meile. Transparenz entsteht dann, wenn diese Daten nicht nur erfasst, aber vor allem sinnvoll verarbeitet werden, und zwar im gesamten Supply-Chain-Ökosystem, unabhängig vom Transportmodus, - sei es See, Luft, Schiene oder Straße.

Nachhaltigkeit gehört zu Resilienz
Bei der intelligenten Nutzung dieser Daten geht es um weit mehr als die Prognose der voraussichtlichen Ankunftszeit (ETA) einer Lieferung. Ein Transport ist grundsätzlich kostenintensiv, zugleich zeichnet der Transportsektor für einen nicht unerheblichen Teil der weltweiten Treibhausemissionen verantwortlich. Transparenz darüber zu haben, wie viel CO2 entlang der Supply Chain ausgestoßen wird, trägt in erheblichem Maße dazu bei, Emissionen und gleichzeitig Treibstoff einzusparen. Auch hierbei gilt es, besagte Transparenz über sämtliche Transportmodi hinweg zu erhalten. Auf diese Weise können Unternehmen ermitteln, an welcher die meisten Co2-Emissionen entstehen, und entsprechende Gegenmaßnahmen implementieren.

Nachhaltigkeit zahlt in dreifacher Hinsicht auf das Thema resiliente Supply Chain ein. Erstens: Verbraucher haben inzwischen ein höheres Bewusstsein für Nachhaltigkeit einwickelt. Sie verlangen nach Produkten mit einem möglichst geringen ökologischen Fußabdruck. Gleichzeitig stehen die Unternehmen immer mehr in der Pflicht, diesen auch nachzuweisen. Eine Supply Chain, die möglichst ökologisch betrieben werden kann, wirkt sich folglich unmittelbar auf den Absatz von Endprodukten aus. Zweitens: Ein geringerer Treibstoffverbrauch führt unweigerlich zu einer Senkung der Transportkosten. Drittens: Neben der kundenseitigen Erwartungshaltung an Nachhaltigkeit besteht eine solche auch seitens der eigenen Belegschaft. Vor allem junge Kollegen, die nach und nach die Generation der Babyboomer vielen Unternehmen ersetzen, erwarten von verantwortungsvollen Arbeitgebern, dass diese auch nachhaltig agieren. Nachhaltigkeit ist demzufolge schon lange kein "Nice to have” mehr, sondern absolute Notwendigkeit, um die Supply Chain auch personell "bei Laune” zu halten. (Shippeo: ra)

eingetragen: 19.04.23
Newsletterlauf: 15.07.23

Shippeo: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Optimierung von Java-Workloads in der Cloud

    Cloud-Infrastrukturen versprechen Skalierbarkeit, Effizienz und Kostenvorteile. Doch um Engpässe zu vermeiden, überprovisionieren viele Unternehmen ihre Cloud-Kapazitäten - und bezahlen so oftmals für Ressourcen, die sie gar nicht nutzen. Wie lässt sich das ändern? Ein zentraler Hebel ist die Optimierung von Java-Workloads in der Cloud. Cloud-Infrastrukturen bringen viele Vorteile, aber auch neue Komplexität und oft unerwartet hohe Kosten mit sich. Bei vielen Unternehmen nehmen Java-Umgebungen und -Anwendungen große Volumina in gebuchten Cloud-Kapazitäten ein, denn Java gehört noch immer zu den beliebtesten Programmiersprachen: Laut dem aktuellen State of Java Survey and Report 2025 von Azul geben 68 Prozent der Befragten an, dass über 50 Prozent ihrer Anwendungen mit Java entwickelt wurden oder auf einer JVM (Java Virtual Machine) laufen.

  • Wer Cloud sagt, muss Datensouveränität denken

    Die Cloud hat sich längst zu einem neuen IT-Standard entwickelt. Ihr Einsatz bringt allerdings neue Herausforderungen mit sich - insbesondere im Hinblick auf geopolitische Risiken und die Gefahr einseitiger Abhängigkeiten. Klar ist: Unternehmen, Behörden und Betreiber kritischer Infrastrukturen benötigen eine kompromisslose Datensouveränität. Materna Virtual Solution zeigt, welche zentralen Komponenten dabei entscheidend sind.

  • Fünf Mythen über Managed Services

    Managed Services sind ein Erfolgsmodell. Trotzdem existieren nach wie vor einige Vorbehalte gegenüber externen IT-Services. Die IT-Dienstleisterin CGI beschreibt die fünf hartnäckigsten Mythen und erklärt, warum diese längst überholt sind.

  • KI-Herausforderung: Mehr Daten, mehr Risiko

    Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert weiterhin die Geschäftswelt und hilft Unternehmen, Aufgaben zu automatisieren, Erkenntnisse zu gewinnen und Innovationen in großem Umfang voranzutreiben. Doch es bleiben Fragen offen, vor allem wenn es um die Art und Weise geht, wie KI-Lösungen Daten sicher verarbeiten und bewegen. Einem Bericht von McKinsey zufolge gehören Ungenauigkeiten in der KI sowie KI-Cybersecurity-Risiken zu den größten Sorgen von Mitarbeitern und Führungskräften.

  • Sichere Daten in der Sovereign Cloud

    Technologie steht im Mittelpunkt strategischer Ambitionen auf der ganzen Welt, aber ihr Erfolg hängt von mehr als nur ihren Fähigkeiten ab. Damit Dienste effektiv funktionieren, braucht es eine Vertrauensbasis, die den Erfolg dieser Technologie untermauert und eine verantwortungsvolle Speicherung der Daten, Anwendungen und Dienste gewährleistet.

  • Integration von Cloud-Infrastrukturen

    Cloud-Technologien werden zum Schlüsselfaktor für Wachstum und verbesserte Skalierbarkeit über das Kerngeschäft hinaus - auch bei Telekommunikationsanbietern (Telcos). Auch hier ist der Wandel zur Nutzung von Produkten und Dienstleistungen "On-Demand" im vollen Gange, sodass Telcos ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln und zunehmend als Managed-Service-Provider (MSPs) und Cloud-Service-Provider (CSPs) auftreten.

  • Acht Einsatzszenarien für Industrial AI

    Artificial Intelligence (AI) entwickelt sich zunehmend zur Schlüsselressource für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Doch wie weit ist die Branche wirklich? Laut einer aktuellen Bitkom-Befragung setzen bereits 42?Prozent der Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland AI in ihrer Produktion ein - ein weiteres Drittel (35?Prozent) plant entsprechende Projekte.

  • Ausfallkosten nur Spitze des Eisbergs

    Ungeplante Ausfälle in Rechenzentren sind seltener geworden, doch wenn sie eintreten, können sie verheerende Folgen haben. Laut der Uptime Institute Studie 2023 meldeten 55 Prozent der Betreiber in den vorangegangenen drei Jahren mindestens einen Ausfall - jeder zehnte davon war schwerwiegend oder kritisch. Zu den Ursachen gehören unter anderem Wartungsmängel, die sich mit einer strukturierten Instandhaltungsstrategie vermeiden lassen.

  • GenAI mächtig, aber nicht immer notwendig

    Jetzt auf den Hype rund um KI-Agenten aufzuspringen, klingt gerade in Zeiten des Fachkräftemangels für Unternehmen verlockend. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Viele Unternehmen investieren gerade in smarte Assistenten, Chatbots und Voicebots - allerdings scheitern einige dieser Projekte, ehe sie richtig begonnen haben: Schlecht umgesetzte KI-Agenten sorgen eher für Frust als für Effizienz, sowohl bei Kunden als auch bei den eigenen Mitarbeitern. Dabei werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Besonders die folgenden drei sind leicht zu vermeiden.

  • Konsequent auf die Cloud setzen

    In der sich stetig wandelnden digitalen Welt reicht es nicht aus, mit den neuesten Technologien nur Schritt zu halten - Unternehmen müssen proaktiv handeln, um Innovationsführer zu werden. Entsprechend der neuen Studie "Driving Business Outcomes through Cost-Optimised Innovation" von SoftwareOne können Unternehmen, die gezielt ihre IT-Kosten optimieren, deutlich besser Innovationen vorantreiben und ihre Rentabilität sowie Markteinführungsgeschwindigkeit verbessern.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen