Sie sind hier: Startseite » Fachartikel » Grundlagen

Cloud Computing: Erkundungsphase abgeschlossen


Der Markt wird reif: Cloud Computing zwischen Sicherheit, Komfort und Effizienz
Da die Unternehmen in Deutschland trotz aller Irritationen beim Thema Sicherheit nicht von der Cloud lassen wollen, bleiben als Möglichkeiten so genannte private oderhybride Cloud-Modelle

Von André Schlüter, Senior Manager Strategie bei QSC in Köln

(06.03.15) - Das Zeitalter der Entdeckungen im Cloud Computing ist vorbei. Die Unternehmen in Deutschland sind in der Cloud Computing-Ära angekommen, sie haben sich orientiert und ihre Präferenzen definiert. Eine Reihe von Studien, die Ende 2014, Anfang 2015 vorgelegt wurden, zeigen, dass das Ergebnis durchaus sportlich ist – für die Anbieter von Cloud Computing-Lösungen. Denn die Unternehmen wollen sowohl den Komfort von Cloud Computing-Services als auch die Sicherheit klassischer IT; oder anderes formuliert: die kostengünstige Flexibilität, die Amazon, Microsoft oder Google bieten, gepaart mit Privatsphäre und Rechtssicherheit. Und nur wer beide Seiten in hinreichendem Umfang bereitstellen kann, ist im Geschäft.

So sind denn auch die drei größten Hürden, die einer Einführung von Cloud-Lösungen im Wege stehen, erstens Sicherheitsbedenken, zweitens die Notwendigkeit, im Zuge von Cloud Computing neue Prozesse und Strukturen einführen zu müssen und drittens die Notwendigkeit einer eindeutigen Made-in-Germany-Orientierung: Die Rechenzentren sollen in Deutschland stehen, Punkt. Natürlich sollte auch ein deutsches Unternehmen die Rechenzentren betreiben und über deutsche Zertifizierungen oder Gütesiegel verfügen. Jeder weiß, dass die "nationale Komponente" – bei Cloud-Services eigentlich sachfremd – nicht ohne Grund so ins Zentrum gerückt ist. In dieser Deutlichkeit wären solche Anforderungen vor der Snowden-Affäre wohl nicht formuliert worden; heute sind sie aber nicht Ausweis nationaler Engstirnigkeit, sondern von Verantwortungsbewusstsein.Sicherheit gehörte zu den wichtigen Entdeckungen in der ersten Phase des Cloud Computing.

Da die Unternehmen in Deutschland trotz aller Irritationen beim Thema Sicherheit nicht von der Cloud lassen wollen, bleiben als Möglichkeiten so genannte private oderhybride Cloud-Modelle: Entweder werden Cloud-Dienste in einem durch verschiedene Mechanismen geschützten Bereich nur für das einzelne Unternehmen bereitgestellt oder es gibt hybride IT-Serviceangebote, die dieses private Cloud Computing-Modell in Teilbereichen mit der hoch skalierbaren Public Cloud verbinden. So kann zum Beispiel ein Unternehmen sein in der Private Cloud betriebenes CRM-System mit einem E-Mail- und Kalenderdienst sowie Microsoft Office 365 aus der Public Cloud kombinieren. Unternehmenseigenen Ansprüchen hinsichtlich Compliance und Sicherheit wird eine solche Lösung ebenso gerecht wieden hinsichtlich Skalierbarkeit und Flexibilität. Schließlich lassen sich auch diverse Cloud-Dienste auf einer übergreifenden, aber unternehmenseigenen Plattform integrieren und betreiben.

Im reinen Private-Cloud-Modell gibt es allerdings auch Bedenken, ob sich Datensicherheit, Komfort, Flexibilität und die unerlässliche Integration mit bestehenden Anwendungen mit knappen Ressourcen effizient realisieren lassen. Mittlerweile zeichnet sich in der Cloud Computing-Landschaft bei Plattform- und Datenbank-Services ein Trend in Richtung hybrider Infrastrukturen ab.

Nicht nur die Technologien, auch Vertriebsstrukturen rund ums Cloud Computing sind gereift. Kunden wollen standardisierte Cloud-Services nicht mehr einzeln und aufwendig von unterschiedlichen Anbietern be-ziehen, sondern gebündelt über ihren festen IT-Service Provider oder Reseller. Darauf müssen sich die Systemhäuser einstellen: Sie sollten nicht nur ihre Beratungs- und Lösungskompetenz ausbauen, sondern neben Hardware und Softwarelizenzen oder individuellen Managed Services auch immer mehr standardisierte Cloud-Service-Lösungen direkt anbieten. Für Anbieter mit der Zielgruppe Mittelstand stellt sich die Frage, ob sie ihre Cloud-Services nicht über eigene Marktplätze vertreiben sollten, als Alternative zu Distributoren und Channel. Ein Marktvolumen für Cloud-Services, Cloud Computing-Technologien, Cloud Computing-Integration und Cloud Computing-Beratung von rund zehn Milliarden Euro allein in Deutschland ist es schon wert, dass man sich gut positioniert.

So führen heute auch unter vertrieblichen Aspekten viele Wege zur Cloud. Auch das ist ein Zeichen für einen gereiften Markt: Die Erkundungsphase des Cloud Computing ist definitiv abgeschlossen. Die meisten Unternehmen sind heute mit Cloud Computing und dem zugrunde liegenden Geschäftsmodell vertraut und wissen, was sie wollen. Die klassische IT wird damit keineswegs obsolet – gerade in Deutschland nicht. Unternehmen können sehr genau differenzieren, welche Services sie aufgrund der benötigten Agilität aus der Private oder Public Cloud beziehen und welche Systeme weiterhin On Premise oder via klassischem Outsourcing genutzt werden. Der gesamte Geschäftsprozess wird auf diese Weise effizienter. (QSC: ra)

QSC: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Grundlagen

  • Herausforderung: Cloud Bursting

    Als Technik zur Anwendungsbereitstellung ermöglicht Cloud Bursting die Vereinigung des Besten aus beiden Welten. Auf der einen Seite ermöglicht es den Betrieb einer Anwendung in einem privaten Rechenzentrum, mit bekannten, festen Investitionskosten, vollständiger Kontrolle über die Umgebungen und organisatorischem Fachwissen für deren Betrieb. Auf der anderen Seite wird sie in einer öffentlichen Cloud genutzt, die auf Abruf verfügbar ist und über nahezu unbegrenzte Ressourcen verfügt.

  • SASE-Transformation in drei Schritten

    Der KPMG Global Tech Report 2022 bestätigt, was viele IT-Experten bereits in ihrer täglichen Praxis beobachten: Der Einsatz von Cloud-Anwendungen ist nicht länger das Kennzeichen von digitalen Vorreitern und Marktführern, sondern schlicht die logische Weiterentwicklung digitaler Technologien.

  • Datensicherheit in Microsoft 365

    Während Microsoft 365 Unternehmen eine hervorragende Skalierbarkeit und Redundanz bietet, um Störungen durch Naturereignisse und mechanische Ausfälle Störungen zu vermeiden, ist das Hosten von Daten in der Cloud mit gewissen Risiken verbunden. Anwenderverursachte absichtliche oder versehentliche Datenverluste sind nach wie vor ein Problem für Unternehmen.

  • Die Krux mit dem Outsourcing

    Rund 850.000 Stellen sind laut Statista in Deutschland unbesetzt. Der akute Personalmangel, aber auch ein zu schnelles Wachstum oder Kosteneinsparungen sind Gründe, warum Unternehmen einzelne Bereiche outsourcen. Den Kundenservice externen Experten zu überlassen, hilft dabei, sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren oder das gewünschte Service-Level zu erreichen. Vor allem wenn die Kundenanzahl steigt, aber die nötigen Mitarbeiter nicht schnell genug eingestellt werden können.

  • Es muss nicht immer Cloud sein

    Seit Jahren dreht sich in der IT alles um "die Cloud". Wobei es die eine Cloud eigentlich gar nicht gibt. Von Private über Hybrid und Multi bis zur Public Cloud ist heute so gut wie jede Infrastruktur Cloud-fähig - inklusive physischer Server. Analog nutzen die meisten Unternehmen heute in der Praxis eine Kombination aus zahlreichen verschiedenen Infrastrukturen, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben.

  • Fehlkonfiguration von Cloud-Ressourcen

    Kaum hat sich CASB als Abkürzung für Cloud Access Security Broker im Markt durchgesetzt, klopft schon die nächste Sicherheitslösung an: Cloud Security Posture Management oder kurz CSPM. Der von Gartner-Analysten geprägte Name steht für einen neuen Sicherheitsansatz, um der hohen Dynamik von Cloud-Infrastrukturen und ihrer immer komplexeren, zeitaufwändigeren Administration gerecht zu werden.

  • Multi-Cloud handhaben

    Die Nutzung der Cloud hat in den letzten Jahren rasant zugenommen, vor allem mit der Gewöhnung an die Fernarbeit müssen die Unternehmen nun in der Lage sein, ihre externen Mitarbeiter zu unterstützen und ihnen wichtige Dienste anzubieten.

  • Vertrauen gut: Cloud-verwaltete Kontrolle besser

    Die viel zitierte Weissagung, wonach das Leben die Zuspätkommenden bestrafe, scheint auch in der IT-Netzwerk-Sicherheit ihre Wahrheit zu finden. Viele Unternehmen sahen sich mit Beginn der Pandemie gezwungen, von Büroarbeit auf Homeoffice umzustellen - oft mit lückenhafter Sicherheit die IT-Infrastruktur betreffend. Ein Fest für Hacker! Nun ist Fernarbeit nicht wirklich etwas Neues; neu war seinerzeit allerdings die Geschwindigkeit, die der bereits angelaufene Trend zum mobilen Arbeiten zwangsläufig aufgenommen hatte. So manche IT-Abteilung war in puncto IT-Security ziemlich überfordert, da eiligst ein zufriedenstellendes Sicherheitsniveau zu gewährleisten war.

  • Mehrwert einer Service-Cloud

    Sprichwörter wie "Der Kunde ist König" oder "Der Kunde hat immer Recht" prägen seit Jahren die Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen. Ganz gleich, ob diese Aussagen noch zeitgemäß sind: zumindest wird daraus deutlich, welchen Stellenwert Kundenservice seit jeher genießt. Dabei haben sich die Anforderungen an guten Kundenservice im Laufe der Zeit geändert. Um auch heute noch den Herausforderungen gewachsen zu sein, empfiehlt sich die Implementierung einer SAP Service-Cloud. Dadurch können Unternehmen ihren Kunden nicht nur einen schnellen und personalisierten Service bieten, sondern auch ein einheitliches Serviceerlebnis über alle Kundenkanäle hinweg garantieren.

  • Umstieg auf Cloud-Services mit Vorteilen

    Die verstärkte Remote-Arbeit hat, neben weiteren Variablen, die Cloud-Adaption von Unternehmen stark beschleunigt. Für viele Organisationen ist eine verteilte Belegschaft mit Optionen wie Home-Office und Arbeiten von überall aus mittlerweile zu einem Teil der Unternehmenskultur geworden, der auch über die Pandemie hinaus Bestand haben wird. Dieser Wandel Richtung New Work erfordert jedoch eine Umstellung auf neue Richtlinien und Sicherheitstools, die für den modernen Remote-Arbeitsplatz geeignet sind. Endpoint-Protection-Services müssen, wenn sie es nicht schon sind, auf Cloud Services umgestellt werden, um den Schutz von Daten im gesamten Unternehmen zu gewährleisten. Aufgrund dieser Verlagerung sollten Sicherheitsverantwortliche auch die Richtlinien für Datensicherheit, Disaster Recovery und Backup überdenken, um sicherzustellen, dass sie für eine Remote-Umgebung noch angemessen sind. Dabei bietet der Umstieg auf Cloud Services erhebliche Vorteile im Vergleich zu On-Premises-Lösungen. Im Folgenden ein Überblick, wie Unternehmen durch den Weg in die Cloud von mehr Agilität, Skalierbarkeit, Kostenreduktion sowie einer verbesserten Sicherheitslage profitieren können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen