Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Typische Schwächen der Outsourcing-Prozesse


In Outsourcing-Vereinbarungen dominieren zwischen Anwendern und Provider die technischen Leistungsabsprachen, aber die Prozesse kommen kaum zur Sprache
SLAs werden wirkungslos, weil die internen und externen Service Levels nicht aufeinander abgestimmt sind


(28.04.09) - Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise genießt der Outsourcing-Markt zwar wieder einen neuen Konjunkturschub. Die Unternehmensberatung exagon warnt jedoch davor, dass die Anwender in ihren Auslagerungskonzepten die gleichen Fehler wie früher machen. Denn nach den Praxiserkenntnissen von exagon weisen viele Unternehmen erhebliche strukturelle Schwächen in den Vereinbarungen und Prozessen mit ihren externen IT-Dienstleistern auf, die deutliche Leistungseinbußen und höhere Kosten bewirken können. Dazu gehören beispielsweise:

Serviceverträge schwächeln bei der Definition der IT-Prozesse: Die Outsourcing-Vereinbarungen werden meistens vornehmlich mit einer technischen Leistungsmatrix versehen, das Thema Prozesse kommt in den Verträgen jedoch nicht oder nur in unzureichender Weise vor. Dabei bedeutet die Bereitstellung bestimmter Leistungen am Ort des Providers nicht zwangsläufig, dass der Anwender die Dienste auch in der geplanten und bedarfsgerechten Weise erhält, weil dies erst mit gleichzeitiger Beschreibung der oft vielfältigen Prozesse sichergestellt werden kann.

Fehlendes Framework für die externen Schnittstellen: Der Einsatz eines IT-Providers bewirkt nicht automatisch, dass plötzlich sinnvolle Schnittstellen zwischen den internen und externen Prozessen vorliegen, sondern sie müssen konzipiert werden. In der Praxis sind sie jedoch oft das Ergebnis der Improvisationskunst und beruhen nicht auf vorausgegangenen Planungen. Noch mehr fehlt es an einem Framework für die gesamten Schnittstellen zu externen Diensteanbietern, damit alle Schnittstellen nach einer ähnlichen Logik funktionieren und die Prozesse aufeinander abgestimmt werden können.

Gegensätzliche Service Level-Vereinbarungen (Service Level Agreements): SLAs gehören zwar typischerweise zu den Serviceverträgen, aber werden meist nur separiert betrachtet. Dadurch kommt es zu sehr heterogenen SLA-Verhältnissen, weil weder alle von außen kommenden Service Levels noch die externen und internen Vereinbarungen aufeinander abgestimmt sind. Im Extremfall widersprechen sie sich sogar deutlich und machen sich dadurch gegenseitig zumindest teilweise wirkungslos. Insofern ist auch für die SLAs ein Service-weites Framework erforderlich.

Kein Monitoring der Provider-Services: Welche Leistung dem Benutzer an seinem Arbeitsplatz zur Verfügung steht, hat einen wesentlichen Einfluss auf die Performance der Geschäftsprozesse. Die Performance-Daten im Rechenzentrum der Provider sind hierfür allerdings nicht allein maßgebend, weil auf der Strecke zwischen Outsourcing-Partner und den Standorten des Anwenders erhebliche Leistungsverluste entstehen können. Indem viele Unternehmen jedoch auf ein solches Monitoring verzichten, wissen sie letztlich auch nicht, was sie für ihr Geld bekommen.

Chance auf variable Kosten wird zu wenig genutzt: Servicepakete sind durchaus sinnvoll, aber sie enthalten meist auch Leistungen, für die kein ständiger Bedarf besteht. Bezahlt werden müssen sie im Rahmen der pauschalierten Vereinbarungen dennoch. Aus diesem Grund sollten in den Verträgen bestimmte Services, die in bestimmten Situationen wichtig sind, aber keine tagtägliche Grundanforderung darstellen, als On demand-Leistungen definiert werden. Sie stellen variable Kosten dar und können zu Einsparungen bei den Aufwendungen führen.

Wirtschaftlicher Nachteil durch fehlendes Fehlerkostenmanagement: Kaum ein Prozess oder Service erfolgt völlig fehlerfrei. Aber dies befreit die IT-Lieferanten weder von ihren Qualitätspflichten noch von der Pflicht, die wirtschaftliche Verantwortung für die durch eigene Fehler bewirkten Folgen beim Kunden zu übernehmen. Weitgehende Praxis ist jedoch, dass die internen Aufwände für Korrekturen, Doppelarbeit etc. als Folge von Fehlern des IT-Providers meist vollständig zu Lasten des Anwenders gehen – weil keine systematische und detaillierte Dokumentation der fehlerbezogenen Kosten erfolgt. (exagon: ra)

exagon consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Hintergrund

  • Anwendungsfälle für KI

    Unternehmen erleben heute mit der Künstlichen Intelligenz (KI) einen Déjà-vu-Moment. Ähnlich wie bei früheren Technologiesprüngen - dem Aufkommen des PCs, des Internets oder der Cloud-Technologie - stehen sie an einem Wendepunkt, an dem die breite Einführung von KI die Unternehmenslandschaft transformiert.

  • Vom Kreditinstitut zur Technologie-Oase

    Wir schreiben das Jahr 2035: Sie wachen auf und überprüfen Ihre Finanzen über einen sprachaktivierten digitalen Assistenten, der als Hologramm von Elvis erscheint. Nach der Authentifizierung durch Stimm- und Fingerabdruck-Biometrie liefert Ihnen der verstorbene King of Rock'n'Roll einen Überblick über Ihre Ausgaben, Ersparnisse und Investitionen in einem personalisierten Dashboard, das alle Ihre Konten und Finanzdaten an einem Ort zusammenfasst.

  • Cloud-Drucklösungen spielen eine große Rolle

    Heutzutage lässt sich technischer Fortschritt kaum mehr mit dem bloßen Auge erkennen. Selten vergeht ein Tag ohne eine weitere Innovation, die für mehr Effizienz sorgt. Diese Entwicklung macht auch vor Druckern nicht Halt. Cloud-Lösungen ermöglichen zentrale Administration und Kosteneinsparungen bei lokalen Servern. Doch in diesem Zusammenhang geht die Tendenz eher in Richtung langsamer Wechsel in die Wolke. Warum ist das so? "In vielen Unternehmen - insbesondere aus Branchen, in denen sensible Daten auf der Tagesordnung stehen - herrschen Sicherheits- und Datenschutzbedenken.

  • Finanzbranche steht vor einem Wendepunkt

    Immer mehr traditionelle Banken erkennen endlich die Vorteile des Outsourcings, um ihren Weg zur Digitalisierung zu beschleunigen und so ihre Effizienz und Kundenzufriedenheit zu optimieren. In Deutschland bremsen jedoch regulatorische Anforderungen das Tempo der Transformation. Karl im Brahm, CEO von Objectway DACH, betont, dass Banken diese Hürden nur durch Kooperationen mit Fintechs überwinden können.

  • CPUs und DSAs für Cloud- und KI-Erfolg

    Die Chimäre ist in der griechischen Mythologie eine Kreuzung aus Löwe, Ziege und Schlange. Sie hat den Kopf des Löwen, den Körper der Ziege mit einem weiteren Ziegenkopf auf dem Rücken und den Schwanz der Schlange

  • Vertrauen gegenüber Generative AI schwindet

    Im letzten Jahr zeigten sich deutsche Unternehmen wenig beeindruckt von den Sicherheitsrisiken von ChatGPT und Co. Sie vertrauten den vielversprechenden Generative-AI-Anwendungen und ihren Vorteilen bedingungslos. Nun legen die Ergebnisse einer aktuellen Gigamon-Studie* jedoch nahe, dass die Skepsis gegenüber diesen Tools in den vergangenen zwölf Monaten zugenommen hat.

  • Bedeutung der Cyber-Sicherheit

    Wie in jedem Jahr, so hat auch in diesem die Firma IBM zusammen mit dem Ponemon Institute die Studie Cost of a Data Breach 2024 veröffentlicht. Die Ergebnisse sprechen Bände: Mit 4,88 Millionen US-Dollar (rund 4,50 Millionen Euro) je Sicherheitsverletzung im weltweiten Durchschnitt liegen diese Kosten 10 Prozent über dem Jahr 2023 mit 4,5 Millionen US-Dollar (rund 4,16 Millionen Euro) und erreichen ein Rekord-Hoch.

  • Sicherheit in der Cloud

    Der Cloud Computing-Markt wächst beständig weiter und ein Ende dieses Aufwärtstrends scheint nicht in Sicht zu sein. Laut Prognosen könnte er bis 2032 die Marke von gut 2,29 Milliarden US-Dollar knacken. Das würde einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 16,5 Prozent entsprechen.

  • Demokratisierung der Künstlichen Intelligenz

    Open Source basiert auf Zusammenarbeit und Transparenz. Dank dieser beiden unbestreitbaren Vorteile haben Open-Source-Lösungen das Potenzial, die Art und Weise zu revolutionieren, wie KI-Systeme entwickelt und eingesetzt werden. Ein offener Ansatz für Künstliche Intelligenz ist unerlässlich.

  • Wie KI den Customer Service revolutioniert

    Die IT-Branche ist ein Umfeld des ständigen Wettbewerbs. CIOs treiben heute die digitale Transformation voran und investieren in digitale Technologien, um die Effizienz und Rendite ihres Unternehmens zu maximieren. Da sie dafür nur wenig Zeit und Ressourcen für IT-Services aufwenden möchten, wenden sie sich immer mehr der generativen KI zu.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen