Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Beim Thema Cloud Computing noch etwas unsicher


Repräsentative Unternehmensbefragung: Die weit überwiegende Zahl der Cloud Computing-Nutzer setzt derzeit auf Private Clouds
"Cloud-Monitor 2012": Jedes vierte Unternehmen nutzt bereits Cloud Computing


(21.03.12) - Gut ein Viertel (28 Prozent) aller Unternehmen in Deutschland nutzt Cloud Computing. Vorreiter beim Einsatz dieser neuen Technologie sind u.a. Finanzdienstleister. Größere Unternehmen nutzen Cloud Computing überdurchschnittlich häufig. Dabei haben rund zwei Drittel aller Nutzer mit der Cloud positive Erfahrung gemacht. Das hat der "Cloud Monitor 2012" von KPMG und Bitkom ergeben.

Die repräsentative Unternehmensbefragung ist zum ersten Mal durchgeführt worden und wird bis 2015 jährlich wiederholt. "Zwar stehen einige Unternehmen Cloud Computing noch skeptisch gegenüber. Doch diejenigen, die bereits Erfahrungen mit Cloud Computing gemacht haben, sind in der Regel durchweg zufrieden", sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf bei der Präsentation der Studie.

Beim Cloud Computing kann fast die gesamte Palette von IT-Leistungen über Netze (meist über das Internet) bereitgestellt werden, und zwar je nach aktuellem Bedarf. Der Nutzer erhält seine IT-Leistungen in dem Maße und dem Moment, wie und wo er sie anfordert – bezahlt wird nach Nutzung.

Die weit überwiegende Zahl der Cloud Computing-Nutzer setzt derzeit auf so genannte Private Clouds. 27 Prozent der Unternehmen nutzen diese Form des Cloud Computings, weitere 21 Prozent haben in diesem Bereich konkrete Investitionspläne für die kommenden zwei Jahre. Private Clouds sind quasi unternehmenseigen und können vom Unternehmen selbst oder von einem externen Dienstleister betrieben werden. Fast zwei Drittel der Nutzer beurteilen ihre Erfahrungen mit der Cloud als positiv.

Nur 6 Prozent der Unternehmen nutzen schon eine Public Cloud. Hier werden ITK-Leistungen von einem externen Dienstleister über das öffentliche Internet bezogen. Daten und Anwendungen der verschiedenen Kunden werden zwar logisch getrennt, aber auf denselben physischen Rechnern gespeichert. "Public Clouds spielen im Unternehmensalltag bislang eine untergeordnete Rolle. Hauptgrund dafür ist die Angst vor Datenverlust", sagte Kempf. Dabei zeigen die Erfahrungen der Nutzer, dass diese Angst weitgehend unbegründet ist. Vier von fünf Nutzern der Public Cloud haben positive Erfahrungen gesammelt. Zu den wichtigsten positiven Auswirkungen der Public-Cloud-Nutzung zählen eine höhere Flexibilität der IT-Leistungen (80 Prozent der Nutzer), eine höhere Innovationsfähigkeit (70 Prozent) sowie die bessere Performance der IT-Leistungen und der mobile Zugriff auf die IT (60 Prozent).

Bruno Wallraf, Partner bei KPMG, sagte: "Unsere Umfrage zeigt, dass viele Unternehmen beim Thema Cloud Computing noch etwas unsicher und unentschlossen sind. Diejenigen, die bereits derartige Anwendungen nutzen, berichten fast ausschließlich von positiven Erfahrungen. Deshalb dürfte sich Cloud Computing schon bald weiter etablieren, zumal die Bandbreiten und das entsprechende Angebot an Dienstleistungen stark wachsen. Sicherheitsaspekte sollten Unternehmen dabei immer im Auge behalten – wobei professionelle Cloud Computing-Angebote oft sicherer sind als manche unternehmenseigene IT-Netze."

Verbraucher nutzen Cloud Computing-Dienste schon viel häufiger als Unternehmen. Drei Viertel aller Deutschen sind online. Wiederum fast drei Viertel aller Onliner legen Dateien wie Fotos, Videos oder Dokumente in sozialen Netzwerken wie Facebook, Xing oder StudiVZ ab, bei den unter 30-Jährigen sind es gar 90 Prozent. Das ergab eine repräsentative Verbraucherbefragung zur Cloud Cpmputing-Nutzung von Aris im Auftrag des Bitkom.

"Die Wolke wird für immer Verbraucher zu dem Speicherort schlechthin für ihre privaten Dateien", sagte Kempf. Foto- oder Videoplattformen im Internet nutzt jeder fünfte User als Speicher für Dateien, Postfächer bei E-Mail-Anbietern jeder sechste, spezielle Speicher-Anbieter wie Dropbox schon jeder achte. Die meisten Nutzer legen im Internet ihre Fotos ab. Schon beinahe jeder vierte Onliner pflegt dort sein Adressbuch oder seinen Terminkalender. Hier hat sich der Anteil im Vergleich zum Vorjahr jeweils verdoppelt. "Die meisten Verbraucher nutzen Cloud Computing derzeit für Entertainment-Angebote. Doch gerade Business-nahe Anwendungen wie die Online-Pflege von Terminen oder Adressen nehmen stark zu", so Kempf. Laut Umfrage legt nur jeder fünfte Nutzer bewusst keine Daten im Internet ab.

Zur Methodik: Für den Cloud-Monitor 2012 hat das Marktanalyse- und Beratungsunternehmen Pierre Audoin Consultants (PAC) im Auftrag des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG und in Zusammenarbeit mit dem Hightech-Verband Bitkom den Status quo von Cloud Computing in deutschen Unternehmen erhoben. Über 400 IT-Verantwortliche von Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern wurden befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Die Angaben zu den Verbrauchern basieren auf Erhebungen des Instituts Aris für den Bitkom. Dabei wurden mehr als 1.300 Einwohner in Deutschland ab 14 Jahren befragt, darunter 1.000 Internetnutzer.
(Bitkom: ra)

Bitkom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen