Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Vertrautheit mit neuen Self-Service-Kanälen


Self-Service-Studie: Neueste Erkenntnisse zum Paradigmenwechsel im Service-Verhalten
Während Self-Service bei Digital Immigrants einen schlechten Ruf genießt, erfreuen sich die jungen Konsumenten an intelligenten Self-Service-Anwendungen


(08.10.12) - Wann kommt Self-Service bei Konsumenten gut an? Wann wird Do-it-yourself bei Kunden als intelligent empfunden? Revolutioniert die schöne neue App-Welt den Self-Service? Und warum bezahlen junge Konsumenten für Apps, wenn sie den selben Inhalt im Internet kostenlos konsumieren könnten? Mit diesen und mehr Fragen rund um das Thema Self-Service beschäftigt sich die aktuelle Self-Service-Studie von BSI Business Systems Integration und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW).

Die aktuelle Studie untersucht das Self-Service-Verhalten der Generation Y, also Studierende, 21 bis 26 Jahre jung und noch nicht am Zenit ihrer Kaufkraft angekommen. Diese Digital Natives sind die erste Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist. Entsprechend groß ist die Verbundenheit und Vertrautheit mit den neuen Self-Service-Kanälen.

Ja zu Self-Service
Diese Zielgruppe sagt ganz klar Ja zu Self-Service. Sich selbst helfen zu können wird von der jungen Zielgruppe geschätzt und als Bereicherung empfunden. Self-Service ist vielerorts sogar die bevorzugte Alternative der Generation Y. Hier findet klar ein Paradigmenwechsel statt: Während Self-Service bei Digital Immigrants einen schlechten Ruf genießt, erfreuen sich die jungen Konsumenten an intelligenten Self-Service-Anwendungen:

80 Prozent finden Internetportale Sehr gut, 70 Prozent bewerten Apps mit Sehr gut. Mit der Nutzungsintensität steigt auch der gefühlte persönliche Nutzen der Probanden, welche Self-Service generell sehr schätzen und als Bereicherung empfinden. Das Internet ist nach wie vor der stärkste Self-Service-Kanal, Apps holen auf. Auch Selbstbedienungsautomaten sehen die Mehrheit der Studenten als nützliche Werkzeuge an (40 Prozent Sehr gut, 46 Prozent Gut). Die persönliche Betreuung wird nicht zwingend als das Non-Plus-Ultra empfunden. Automatisierte Telefonhotlines (IVR) sind jedoch bei der Generation Y ganz out und stellen keine valable Alternative dar.

Wann wird Self-Service von Kunden als intelligent empfunden?
Einige Voraussetzungen sind allerdings zu erfüllen, damit junge Menschen Self-Service als intelligent bewerten und entsprechend gerne nutzen: Self-Service hat den großen Vorteil der Zeit- und Ortsunabhängigkeit. Die Convenience schlägt sogar den Preis: Die Geldersparnis steht bei Self-Service-Anwendern nicht im Vordergrund. Individualisierung wird von der Generation Y gewünscht bzw. sogar erwartet, obwohl nur ein Prozent der jungen Leute der Meinung ist, dass Apps eine individuelle Bearbeitung der Anliegen überhaupt ermöglichen. "Hier besteht noch eine große Lücke, die aus Sicht der Zielgruppe geschlossen werden soll", resümiert Prof. Dr. Frank Hannich, Dozent für Marketing und Programmdirektor MAS CRM an der ZHAW.

Jeder Anwendung ihr Kanal
Für die Generation Y wachsen mobiles Internet und Apps zusammen. Die Always-On-Generation ist immer und überall online und kommuniziert mobil. Mobile und Web sind nicht später erlernter Bestandteil, sondern selbstverständlicher Kommunikations-Alltag für Digital Natives. Sie bevorzugen für bestimmte Anwendungen bestimmte Kanäle: 94 Prozent der Befragten konsumieren Bankdienstleistungen via Internet, beim Check-in für Flüge liegen mit 70 Prozent Automaten und 61 Prozent das Internet vorne. Beim Shopping hat mit 91 Prozent das Internet die Nase vorne, für Reservationen wie z.B. Kinotickets oder Bahn-Billets nutzen 85 Prozent das Internet, Reisen werden ebenfalls mit 94 Prozent bevorzugt im Web gebucht, Infos holt die Generation Y zu 91 Prozent via Web und zu 73 Prozent via App ein. Bei der Fahrplanauskunft sind mit 92 Prozent Apps der beliebteste Kanal.

Datensicherheit ist das A und O
Sicherheit ist ein großes Thema unter den Befragten. Die Nutzer sind selbstsicher in der Anwendung und vertrauen Self-Service-Anwendung mehr als physischen Experten. Bedenken bestehen allerdings bei der Datensicherheit und dem vertraulichen Umgang mit Daten. Interessanterweise haben Einsteiger und Intensivnutzer in Bezug auf die Datensicherheit die größten Bedenken: 58 Prozent der Nutzer sind skeptisch bezüglich der Datensicherheit. Die Generation Y hinterfragt die Integrität der Anbieter. Empfehlungen aus dem Netzwerk wird prinzipiell mehr vertraut als den Unternehmen. Beim Daten-Thema geht es vor allem um Transparenz rund um die Verwertung der persönlichen Informationen.

Vertrauen die jungen Kunden ihre Daten den Unternehmen an, erwarten sie als Gegenleistung einen klaren Mehrwert, wie beispielsweise die direkte Vernetzung der Anwendungen in das CRM und Contact-Center der Unternehmen, sodass Daten und Anliegen nur jeweils einmal platziert werden müssen. Dazu Catherine B. Crowden, BSI Marketing Manager und Initiantin der Self-Service-Studie: "Junge Konsumenten erkennen den Wert ihrer Daten und teilen diese frei mit anderen, wenn sie darin einen Mehrwert erkennen – zum Beispiel in sozialen Netzwerken oder um Profile auf viel genutzten Seiten zu speichern. Sehen Sie keinen Mehrwert, verlangen Sie absolute Anonymität und reagieren umso harscher, je mehr sie die Kontrolle über ihre Daten verlieren."

"Self-Service wird vielfach als kostensparende aber gegenüber persönlicher Betreuung minderwertige Alternative gesehen. Die Studie zeigt klar, dass die jungen Konsumenten das bereits ganz anders sehen. Die neuen technologischen Möglichkeiten bieten zudem die Chance durch intelligenten Self-Service einen echten Mehrwert für die Kunden zu bieten, wenn man genug Wissen über die Kundenbedürfnisse hat", fasst Prof. Dr. Frank Hannich zusammen. (BSI Business Systems Integration: ra)

BSI Business Systems Integration: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen