Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Einführung von KI-Lösungen


Studie zeigt: Unternehmen können KI-Erwartungen des Managements nicht erfüllen
Eine überwältigende Mehrheit der Befragten (91 Prozent) erwartet massive Vorteile für ihr Unternehmen durch Künstliche Intelligenz


Eine neue Studie von IFS, Anbieterin von Cloud-Business-Software, zeigt, dass deutsche Führungskräfte dem Hype um Künstliche Intelligenz (KI) folgen wollen – Unternehmen jedoch noch nicht in der Lage sind, die Erwartungen in der Praxis zu erfüllen. Trotz der aktuellen Herausforderungen vertraut die Mehrheit der Befragten darauf, dass mit der richtigen KI-Strategie ein großer Mehrwert für ihr Unternehmen entstehen wird.

An der globalen Studie Industrial AI: the new frontier for productivity, innovation and competitiveness von IFS nahmen 1.700 Top-Entscheidungsträger aus 12 Ländern teil, darunter auch 207 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen: Die Umsetzung und das Ausschöpfen des riesigen Potenzials der Künstlichen Intelligenz werden durch fehlende Technologie, Prozesse und Fähigkeiten weiterhin gebremst. Die Befragten in Deutschland sehen sich bei der Umsetzung ihrer KI-Projekte zwar strukturellen und technologischen Herausforderungen gegenüber, bleiben aber dennoch optimistisch. Die folgende Auswertung bezieht sich auf die Antworten der deutschen Führungskräfte.

Erwartungen entsprechen nicht der Realität
Eine überwältigende Mehrheit der Befragten (91 Prozent) erwartet massive Vorteile für ihr Unternehmen durch Künstliche Intelligenz. Die drei wichtigsten Bereiche, in denen KI-Lösungen einen entscheidenden Mehrwert bieten sollen, sind: Produkt- und Serviceinnovationen, ein kontinuierliches Business-Wachstum sowie die höhere Produktivität der Mitarbeitenden. Gleichzeitig geben 88 Prozent der Entscheider aus Deutschland an, dass der Hype um KI inzwischen so groß ist, dass auf ihnen ein erheblicher Druck für die schnellere Einführung von KI-Tools lastet. Eine der größten Befürchtungen dabei: KI-Projekte können in der Pilotphase stecken bleiben, wenn sie nicht richtig geplant, umgesetzt und kommuniziert werden.

Viele Unternehmen haben der Einführung von KI keine Priorität eingeräumt und verfügen weder über die Infrastruktur noch über die Kompetenzen, um die erwarteten Vorteile zu nutzen. Laut IFS erfordert eine robuste industrielle KI-Strategie eine starke Kombination aus Cloud, Daten, Prozessen und Expertise. So glauben 86 Prozent, dass ein fehlender strategischer Ansatz ein Anzeichen dafür ist, dass das Unternehmen nicht über ausreichende Fähigkeiten verfügt, um KI-Lösungen erfolgreich umzusetzen. Diese Einschätzung wird auch an anderer Stelle in der Studie deutlich: 43 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Expertise und Fähigkeiten der Mitarbeitenden in Bezug auf KI zwar akzeptabel, aber verbesserungswürdig seien.

Deutsche Unternehmen weiter optimistisch
Der weiterhin grassierende Fachkräftemangel führt dazu, dass viele deutsche Unternehmen bei der Vorbereitung auf die Einführung von KI-Lösungen hinterherhinken. Die IFS Studie zeigt, dass über die Hälfte der Befragten (54 Prozent) lediglich Angebote einholen und strukturierte Pilotprojekte gestartet haben, anstatt über eine klare Strategie zu verfügen und greifbare Ergebnisse vorweisen zu können (28 Prozent). 14 Prozent befinden sich in der Forschungsphase, in der unkontrollierte Tests durchgeführt werden und weitere 4 Prozent verfügen noch über keinen koordinierten Ansatz. Trotz dieser Herausforderungen überwiegt der Optimismus: 51 Prozent glauben, dass KI in ein bis zwei Jahren einen signifikanten Unterschied für ihr Unternehmen machen könnte. Rund ein Viertel (24 Prozent) geht davon aus, dass eine deutliche Entwicklung bereits innerhalb eines Jahres zu beobachten ist.

Den größten Einfluss von generativer KI in der intelligenten Produktion und Dienstleistungserbringung sehen die Befragten hinsichtlich der Effektivität und des Geschäfts- sowie Betriebsmanagements (23 Prozent). Etwa ein Fünftel der Befragten sieht hierbei ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf Wachstum und Entscheidungsfindung (21 Prozent). Darüber hinaus werden auch der Qualifizierung und Bindung von Mitarbeitern sowie der Innovation von neuen Produkten und Dienstleistungen ein bedeutender Einfluss zugemessen (jeweils 20 Prozent).

Datenverfügbarkeit im Fokus
Um diese Vorteile nutzen zu können, müssen Unternehmen ihr strategisch wichtigstes Gut richtig einsetzen: ihre Daten. Die richtige Menge und Qualität von Daten sind entscheidend für den Erfolg von KI-Anwendungen. Mehr als vier von fünf Befragten (87 Prozent) erkennen die Bedeutung von Echtzeitdaten für erfolgreiche KI-Projekte. Trotz dieser Erkenntnis hat jedoch nur ein Viertel der Befragten eine Datenbasis geschaffen, die sowohl datenbasierte Geschäftsentscheidungen als auch Echtzeitreaktionen unterstützt. Darüber hinaus verfügen nur 34 Prozent der Befragten über mehrheitlich strukturierte Daten.

"KI ist auf dem besten Weg, das maßgeblichste Business-Tool aller Zeiten zu werden", kommentiert Christian Pedersen, Chief Product Officer bei IFS, die Ergebnisse. "Unsere Studie zeigt aber auch, dass es immer noch grundlegende Missverständnisse darüber gibt, wie man das Potenzial der KI in einem industriellen Umfeld nutzen kann. Es ist bezeichnend, dass von der KI eine deutliche Kostensenkung und Margenerhöhung erwartet wird – das Fehlen einer entsprechenden Strategie zur Umsetzung zeigt allerdings, dass die meisten Unternehmen nicht ausreichend qualifiziert und vorbereitet sind, um diese Ziele auch zu erreichen. Der Wert von Künstlicher Intelligenz liegt nicht in einer einzelnen Funktion, sondern in der holistischen Bereitstellung für alle Produkte und Geschäftsprozesse. Dadurch werden die Entscheidungszyklen der Kunden unterstützt und die Daten und KI-Services bereitgestellt, die für eine schnellere Wertschöpfung erforderlich sind."

Methodik: Censuswide befragte im März 2024 1.709 C-Level-Entscheider, Präsidenten, Senior Vice Presidents und Direktoren, die in den Bereichen Fertigung, Telekommunikation, Aerospace und Defense, Dienstleistungen, Bau- und Ingenieurwesen oder im Bereich Energie und Ressourcen in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen US-Dollar arbeiten. Befragt wurden sie in Großbritannien, den USA, Kanada, Deutschland, Frankreich, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Norwegen, Japan, Australien, Schweden, Dänemark und Finnland. (IFS: ra)

eingetragen: 30.07.24
Newsletterlauf: 12.09.24

IFS: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

  • Souveränität wird zum Erfolgsfaktor

    Die Cloud spielt für die Modernisierung der Behördenlandschaft eine zentrale Rolle: 80 Prozent der öffentlichen Verwaltungen räumen der Cloud-Transformation eine hohe Priorität ein. 71 Prozent der Behörden und Ämter arbeiten daher an einer Cloud-Strategie, um Cloud-Services noch intensiver zu nutzen. Treiber sind der steigende Bedarf an Cloud-basierten KI-Lösungen, die Erhöhung der Cyber-Resilienz, höhere Anforderungen an die Performance und Skalierbarkeit in den IT Operations sowie der Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund der Abhängigkeit von einzelnen Cloud-Anbietern und geopolitischen Konflikten beschäftigen sich 83 Prozent auch mit der souveränen Cloud.

  • Siegeszug der Roboter

    QNX, ein Geschäftsbereich von BlackBerry Limited, stellt neue Forschungsergebnisse vor: Immer mehr internationale Technologie-Entscheider befürworten den Einsatz von Robotik am Arbeitsplatz und vertrauen auf deren Potenzial.

  • Talentkonzentration bei Google

    Zeki Data, ein in Großbritannien ansässige Datenintelligenzunternehmen, hat heute den jährlichen Bericht "State of AI Talent Report 2025" veröffentlicht. Zeki prognostiziert eine dramatische Verschiebung der weltweiten Ströme von Spitzenkräften im Bereich KI, die dazu beitragen wird, das Ungleichgewicht bei der globalen KI-Innovation zu beseitigen.

  • Symptom-Checker-Apps deutlich hilfreicher

    Patienten greifen immer häufiger auf digitale Tools zurück, um Krankheiten zu erkennen und Handlungsempfehlungen zu erhalten. Zwei aktuelle Studien der TU Berlin haben nun die Qualität und Wirksamkeit solcher digitalen Gesundheitsempfehlungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen sowohl Potenziale als auch Risiken auf. Die Studien sind in den Fachzeitschriften Journal Scientific Reports und npj Health Systems Journal erschienen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen