Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

IIoT - ganz oder gar nicht


Umfrage: Internet of Things unverzichtbar für Industrie
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Unternehmen ohne IIoT-Systeme in der Minderheit sind – und damit im Nachteil


Der Fokus in der deutschen Industrie liegt im Moment ganz klar auf zukunftsfähiger Optimierung – ob durch den Einsatz von kollaborativen Robotern oder KI-Lösungen. Zudem verspricht das Industrial Internet of Things zahlreiche Vorteile für die Fertigung. Doch wie weit hat die Technologie bereits Einzug in diese Branche gehalten? Und welche Geschäftsergebnisse, positiv wie negativ, sind mit der Implementierung verbunden? Um das herauszufinden, hat OnePoll im Auftrag von reichelt elektronik insgesamt 1250 europäische Tech-Entscheider befragt, darunter 500 aus Deutschland.

Wie die Studie zeigt, nutzt der Großteil der deutschen Unternehmen bereits IIoT-Systeme. Denn rund 70 Prozent der Tech-Entscheider geben an, dass in ihrer Firma bereits Maschinen und Geräte untereinander und mit dem Internet vernetzt sind.

Während also einerseits die Technologie in Industrieunternehmen weit verbreitet ist, spricht sich andererseits über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) in Firmen ohne IIoT-Systeme gegen eine Erstanschaffung aus. Nur circa 23 Prozent sind an einer solchen Investition in den nächsten zwölf Monaten interessiert. Der übrige Anteil der Unternehmen (20 Prozent) hat diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen.

Doch warum kommt es zu dieser Polarisierung? Der Großteil der Firmen, die keine IIoT-Lösungen einsetzen, zweifelt an der Notwendigkeit der Technologie. Denn 58 Prozent geben an, dass IIoT im eigenen Unternehmen eine sehr geringe Priorität zukommt. Weniger ausschlaggebend, aber dennoch entscheidend sind der Mangel an Know-how für Implementierung und Wartung (20 Prozent), finanzielle Gründe (19 Prozent) und Bedenken in punkto IT-Sicherheit und Datenschutz (18 Prozent).

Fest steht also, dass Unternehmen in der klaren Minderheit sind, wenn sie sich gegen das Industrial Internet of Things entscheiden – und sich einige Geschäftsvorteile entgehen lassen.

Positive Geschäftsergebnisse, geplante Erweiterungen
Unternehmen, die bereits IIoT-Systeme implementiert haben, sind mit den Ergebnissen dieser Transformation grundsätzlich zufrieden, so die Umfrage. Über 80 Prozent geben an, dass ihre Erwartungen erfüllt wurden. Dabei liegt der größte Geschäftsnutzen der Gerätevernetzung in der Optimierung des Betriebsablaufs. So geben die Befragten am häufigsten die gesteigerte Effektivität von Prozessen (54 Prozent), eine Erhöhung der Produktivität sowie des Durchsatzes (48 Prozent) und Kosteneinsparungen (48 Prozent) an. Zudem bringen IIoT-Systeme erhebliche Arbeitserleichterungen mit sich, beispielsweise in der Logistik (43 Prozent) sowie in der Wartung und Instandhaltung (40 Prozent). Darüber hinaus profitieren die Firmen von einer größeren Ausfallsicherheit der Produktion (36 Prozent).

Die Zufriedenheit der Unternehmen schlägt sich auch in der Bereitschaft nieder, weiter in die Technologie zu investieren. Denn die überwiegende Mehrheit (84 Prozent) der Unternehmen, die IIoT-Systeme im Einsatz hat, plant eine Erweiterung der bestehenden Technik innerhalb der nächsten zwölf Monate. Nur rund zehn Prozent sprechen sich gegen einen Ausbau des Systems aus.

An dieser Stelle wird deutlich, dass Firmen ohne IIoT-Systeme langfristig im Wettbewerb den technisch fortschrittlicheren Konkurrenten unterliegen werden. Denn durch die Technologie erschließen sich für Unternehmen neue Geschäftsfelder oder Märkte (32 Prozent) und die Qualität der Produkte nimmt zu (42 Prozent).

Hoher Aufwand und zunehmende Komplexität als Schattenseite
Doch trotz der überwiegend positiven Bilanz der Unternehmen treten im Zusammenhang mit der Einführung von IIoT-Systemen auch negative Effekte auf. So empfindet fast die Hälfte der Befragten die Anschaffungskosten (48 Prozent) sowie den Aufwand für die Gerätevernetzung (47 Prozent) als hoch. Darüber hinaus bewerten die Unternehmen die zunehmende Komplexität von Geschäftsprozessen durch IIoT als nachteilig (47 Prozent).

Ebenso werden IT-Netzwerke durch die steigende Anzahl vernetzter Geräte unübersichtlicher – daher liegt die größte Herausforderung für die Firmen in der Gewährleistung der IT-Sicherheit (51 Prozent). Auch der Fachkräftemangel wird in der Studie deutlich, denn über ein Drittel (36 Prozent) der Befragten gibt an, dass für Implementierung, Wartung oder das Monitoring das Know-how fehlt.

Viele Firmen stehen auch vor der Qual der Wahl: Rund 32 Prozent beklagen die Unübersichtlichkeit der angebotenen Systeme, deren Nutzen und Interoperabilität untereinander. Ein ebenso großer Anteil kämpft mit der entstandenen Datenflut oder hat Schwierigkeiten, daraus Erkenntnisse zu ziehen. Auf der technischen Seite haben Unternehmen mit der Interoperabilität von IIoT-Systemen mit bestehenden Netzwerken zu kämpfen (32 Prozent).

WLAN, Mobilfunk, Bluetooth und kabelgebundene Netzwerke etabliert
Bei der Übertragung von Daten gibt der Großteil der Befragten an, auf WLAN zu setzen (76 Prozent). Ebenfalls beliebt ist die Vernetzung über Mobilfunkstandards wie GSM, GPRS, UMTS oder HSPA (48 Prozent), kabelgebundene Netzwerke wie Ethernet, ISDN und DSL (60 Prozent) oder auch per Bluetooth (43 Prozent). Mit diesen Standards ist die große Mehrheit der Tech-Entscheider zufrieden (87 Prozent). Die Unzufriedenheit eines kleinen Anteils der Unternehmen (9 Prozent) ergibt sich aus Kompatibilitätsproblemen zwischen den einzelnen Bauteilen (53 Prozent) und unbekannten Störfällen (43 Prozent).

Zur zentralen Speicherung der generierten Daten nutzt der Großteil der deutschen Unternehmen (83 Prozent) die Cloud. Die hier bevorzugten Standards decken sich weitestgehend mit denen, die zur Vernetzung der Geräte untereinander verwendet werden: WLAN (72 Prozent), gefolgt von kabelgebundenen Netzen wie Ethernet (60 Prozent), Mobilfunkstandards wie LTE, 2G, 3G, 4G sowie HSPA (53 Prozent) und LPWA (29 Prozent). Nur die Minderheit der Tech-Entscheider (14 Prozent) spricht sich klar gegen die Cloud aus – Gründe sind hier vor allem Bedenken bezüglich des Datenschutzes (46 Prozent) und der Compliance (38 Prozent).

IIoT-Systeme nicht mehr aus Industrie wegzudenken
Wie die Studie zeigt, sind IIoT-Systeme längst zu einem integralen Bestandteil der deutschen Industrie geworden. "Dass der Großteil der Unternehmen bereits auf IIoT als absolut zukunftsträchtige Technologie setzt, ist aus unserer Sicht ein sehr erfreuliches Ergebnis. Auch Hersteller wissen um die Bedeutung dieser Lösungen – daher ist das Angebot an innovativen Produkten in diesem Bereich so groß wie nie und wird weiterwachsen. Für Betriebe, die sich bisher nicht mit IIoT und seinen Chancen befasst haben, ist es also der ideale Zeitpunkt, um in die Welt der Vernetzung einzusteigen", so Thomas Kruse, Produktmanager bei reichelt elektronik. (reichelt elektronik: ra)

eingetragen: 08.04.20
Newsletterlauf: 08.07.20

reichelt elektronik: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Talentkonzentration bei Google

    Zeki Data, ein in Großbritannien ansässige Datenintelligenzunternehmen, hat heute den jährlichen Bericht "State of AI Talent Report 2025" veröffentlicht. Zeki prognostiziert eine dramatische Verschiebung der weltweiten Ströme von Spitzenkräften im Bereich KI, die dazu beitragen wird, das Ungleichgewicht bei der globalen KI-Innovation zu beseitigen.

  • Symptom-Checker-Apps deutlich hilfreicher

    Patienten greifen immer häufiger auf digitale Tools zurück, um Krankheiten zu erkennen und Handlungsempfehlungen zu erhalten. Zwei aktuelle Studien der TU Berlin haben nun die Qualität und Wirksamkeit solcher digitalen Gesundheitsempfehlungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen sowohl Potenziale als auch Risiken auf. Die Studien sind in den Fachzeitschriften Journal Scientific Reports und npj Health Systems Journal erschienen.

  • KI ersetzt Frust durch Effizienz

    Deutschland wird oft als "Service-Wüste" bezeichnet: Lange Wartezeiten und eine frustrierende Kundenkommunikation sorgen bei Verbrauchern für Unzufriedenheit. Doch es gibt Hoffnung: Künstliche Intelligenz verändert schon heute den Kundenservice und mit dem nächsten Entwicklungsschritt hin zu KI-Agenten werden künftig nahtlose, empathische und effiziente Interaktionen möglich. Dies bestätigt der Consumer Voice Report 2025, der in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Opinium und ServiceNow, KI-Plattform für Business Transformation, erstellt wurde.

  • Externe Expertise gewinnt an Bedeutung

    Die digitale Transformation ist für Unternehmen aller Branchen ein entscheidender Faktor für langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch bleiben viele Organisationen weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Dies zeigt die aktuelle Studie "Digitalisierung, die passt: Ziele und Potenziale im Blick", die von der techconsult GmbH mit Unterstützung der Modus Consult GmbH durchgeführt wurde.

  • Förderung der Nachhaltigkeit

    Während digitale Technologien ein enormes Potenzial für die Förderung der Nachhaltigkeit bieten, bleibt ihr hoher Energieverbrauch für deutsche Unternehmen eine Herausforderung. 78 Prozent der deutschen Unternehmen befürchten, dass der Energiebedarf von KI und Cloud Computing deren Vorteile für die Nachhaltigkeit zunichtemachen könnte. Zwei Drittel geben an, dass diese Bedenken sie daran hindern, KI umfassend zur Unterstützung ihrer Nachhaltigkeitsziele einzusetzen.

  • Synergie zwischen Compliance & Cybersicherheit

    Devoteam, ein Unternehmen, das sich auf Cloud, Cybersicherheit, Daten und KI spezialisiert hat, präsentierte die vierte Ausgabe ihres TechRadar by Devoteam, ihren jährlichen strategischen Leitfaden zu 150 Technologien, die man im Auge behalten sollte. Er richtet sich an CIOs und IT-Entscheider und bietet konkrete Analysen und Empfehlungen um neue technologische Entwicklungen zu verstehen und effektiv nutzen zu können.

  • Cloud und KI sind unbestreitbare Game Changer

    Tenable, das Unternehmen für Exposure Management, gab die Veröffentlichung ihres "Tenable Cloud AI Risk Report 2025" bekannt, in dem festgestellt wurde, dass cloudbasierte KI häufig vermeidbaren toxischen Kombinationen ausgesetzt ist, die sensible KI-Daten und -Modelle anfällig für Manipulationen, Datenübergriffe und Datenlecks machen.

  • Menschliches Versagen die Hauptursache

    Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren.

  • Auslöser für Cloud-Zweifel sind steigende Kosten

    Flexera, Anbieterin von SaaS-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den 2025 State of the Cloud Report veröffentlicht. Die Umfrage unter mehr als 750 IT-Verantwortlichen zeigt die Cloud an einem kritischen Wendepunkt: Unternehmen stellen ihre Strategie bezüglich des Managements ihrer Cloud-Kosten auf den Prüfstand und scheinen eine Neuorientierung in Angriff zu nehmen.

  • Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen

    Die digitale Transformation schreitet vielerorts nur schleppend voran - und dies trotz wachsender Investitionen und hoher Transformationsbereitschaft. So geben 36 Prozent der Teilnehmer einer neuen Lünendonk-Studie an, dass sich ihre bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen nicht wie erhofft auszahlen. Gleichzeitig fehlen intern oft die nötigen Fachkräfte, um Innovationen konsequent voranzutreiben und Prozesse nachhaltig zu transformieren. Vor diesem Hintergrund stehen Managed Services vor dem strategischen Durchbruch.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen