Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Mitarbeitermotivation im Homeoffice


Studie: Mehrheit der Mitarbeiter im Homeoffice wird nicht komplett ins Büro zurückkehren
Im von der ISG-Studie untersuchten Teilmarkt der Managed Workplace Services haben zuletzt die bei den Unternehmen bereits etablierten Serviceanbieter vom Umzug ins Homeoffice profitiert


Der millionenfache Umzug ins Homeoffice ging schnell und weitgehend reibungslos über die Bühne, aber nicht immer sicher und wirtschaftlich. Deshalb rücken deutsche Unternehmen die Themen (Cyber-)Sicherheit und Produktivität zunehmend in den Mittelpunkt. Dies meldet der neue "ISG Provider Lens Digital Workplace of the Future – Services & Solutions Report Germany 2020" der Information Services Group (ISG). ISG ist ein führendes, globales Marktforschungs- und Beratungsunternehmen im Technologie-Segment. ISG zufolge ist zudem davon auszugehen, dass eine Mehrheit der Mitarbeiter zumindest nicht für die komplette Arbeitszeit vom Homeoffice ins gemeinschaftliche Büro zurückkehren wird.

"Die Konzepte und Technologien für das Homeoffice und dezentralisiertes Arbeiten allgemein gibt es ja schon länger. Nur kamen sie jetzt massenhaft und von heute auf morgen zum Einsatz", sagt Dr. Henning Dransfeld, Prinicipal Analyst bei ISG. "Bei der eigentlichen Umstellung haben die Unternehmen einen sehr guten Job gemacht – vor allem wenn es darum ging, Geräte zu beschaffen und die notwendigen Internet-Bandbreiten sicherzustellen."

Mit Blick auf die Sicherheit hingegen seien viele Unternehmen große Risiken eingegangen, zum Beispiel bei der Einrichtung von VPN-Verbindungen oder Zugangsberechtigungen. "In Sachen Sicherheit findet deshalb gerade eine große Bestandsaufnahme statt", so Dransfeld weiter. "Außerdem benötigt es Lösungen, um virtuelle Meetings noch mehr in die Breite auszurollen, geeignete Büromöbel an die Mitarbeiter zu liefern und deren Motivation hochzuhalten." Ein Mittel dafür seien Helpdesk-Services. "Viele Anbieter nutzen hierbei Instrumente der Datenanalytik, um die Mitarbeitererfahrung im Homeoffice zu verbessern", so Dransfeld.

Unternehmen müssen mit Blick aufs Homeoffice zugleich ihre Kommunikation und ihre Arbeitsabläufe anpassen und zum Teil ganz neu aufsetzen, so die ISG-Studie. Dadurch komme dem Change Management und der Mitarbeiterschulung eine Schlüsselrolle zu. Auch die Mitarbeitererfahrung ("Employee Experience") gelte es, systematisch zu messen. Die Anbieter von Workplace-Lösungen würden deshalb zu diesem Zweck leistungsfähigere Messgrößen (Key Performance Indicators, KPIs) entwickeln. Diese messen nicht mehr nur Störungszeiten, sondern auch die konkreten Nutzungszeiten von Anwendungen oder die Ursachen, warum Arbeitsprozesse abgebrochen werden. Hier kommen den ISG-Analysten zufolge immer mehr Instrumente der Datenanalytik zum Einsatz. "Erste Anbieter übernehmen sogar ein finanzielles Risiko, indem sie bestimmte Mindest-KPIs zusagen und bei Nichteinhaltung Preisnachlässe gewähren", berichtet ISG-Analyst Dransfeld.

Für die Zeit nach der COVID-19-Pandemie rechnet ISG damit, dass nur eine Minderheit der Mitarbeiter, die jetzt im Homeoffice arbeiten, in Vollzeit ins gemeinschaftliche Büro zurückkehrt. Umfragen zeigten regelmäßig an, dass die meisten Mitarbeiter vor allem eine Kombination aus Home- und Workoffice bevorzugen. In Zeiten des Fachkräftemangels sei deshalb davon auszugehen, dass viele Unternehmen solche gemischten Modelle anbieten.

Im von der ISG-Studie untersuchten Teilmarkt der Managed Workplace Services haben zuletzt die bei den Unternehmen bereits etablierten Serviceanbieter vom Umzug ins Homeoffice profitiert. Sie konnten sich während der Umstellung sozusagen direkt vor den Augen der Geschäftsführung und des ganzen Unternehmens beweisen. Darüber hinaus denken Unternehmen in plötzlichen Krisen normalerweise nicht als erstes über Provider-Wechsel nach. Allerdings werden die Karten im Markt jetzt wieder neu gemischt, wenn Aspekte wie innovative Technologien, Datenanalytik, Automatisierung und künstliche Intelligenz (KI) verstärkt in den Mittelpunkt rücken, so ISG.

Einige indische Anbieter für Managed Workplace Services sind mittlerweile auch im deutschen Markt stark vertreten, da sie vor allem innovative Themen besonders schnell und nachdrücklich besetzen. Auch die zunehmende Automatisierung der Lösungen und immer mehr Möglichkeiten der Fernwartung eröffnen jenen Anbietern Marktchancen, die über kein flächendeckendes Servicenetz in Deutschland verfügen. Nur die Rechenzentren müssen der ISG-Studie zufolge vor allem aus Gründen des Datenschutzes auch weiterhin hierzulande betrieben werden.

Digital Workplace Consulting Services
In Folge des Umzugs vieler Mitarbeiter ins Homeoffice suchen Unternehmen zunehmend Unterstützung bei der Umsetzung eines passenden Sicherheitskonzepts und bei organisatorischen Veränderungen. Hier können der ISG-Studie zufolge Beratungshäuser punkten, die ein entsprechendes Change Management bieten. Zugleich gewinnen innovative Analysemethoden an Bedeutung, welche die Endnutzererfahrungen messen und verbessern. Somit entwickeln sich Datenanalytik und künstliche Intelligenz zu Kernkompetenzen der führenden Anbieter.

Der ISG-Anbietervergleich verzeichnet zudem eine steigende Nachfrage nach Beratung rund um Microsoft-Themen. Consulting-Unternehmen beraten immer öfter zu Microsoft Teams-Services. Dies reicht von der Migration von Skype zu Teams über komplett neue Teams-Implementierungen bis hin zu Sprach-, Governance-, Sicherheits- oder Business-Lösungen, welche die Teams-Plattform nutzen.

Managed Mobility Services
Beim Management mobiler Unternehmenslösungen verzeichnet der ISG-Anbietervergleich eine zunehmend enge Integration mit den Arbeitsplatz-Services. Viele Kunden wünschten sich hier eine einzige Managementkonsole und gemeinsame Prozesse für die Verwaltung fester und mobiler Geräte sowie für das Lifecycle-Management der Geräte.

Der zweite große Trend dieses Marktsegments sei die Entwicklung mobiler Geschäftsanwendungen und die Verteilung an den richtigen Benutzer über das Identitäts- und Zugriffsmanagement (Identity & Access Management, IAM). Von den Anbietern werde erwartet, dass sie Lösungen für die intelligente und sichere Verteilung von Anwendungen optimieren. In diesem Zusammenhang seien in immer größerem Umfang Analysefähigkeiten notwendig, um Erkenntnisse über Benutzererfahrungen zu gewinnen und die proaktive Fehlerbehebung zu verbessern.

Unified Endpoint Management
Die führenden Anbieter von Unified Endpoint Management setzen laut ISG-Studie einen klaren Fokus auf die Verbesserung der Mitarbeitererfahrung ihrer Kunden und auf zuverlässige Sicherheitsfunktionen für das Endpoint Vulnerability Management, also die potenzielle Verwundbarkeit von Endgeräten.

Unified Communication & Collaboration
Anbieter von Unified Communication & Collaboration-Lösungen konzentrieren sich ISG zufolge zunehmend auf die Nutzererfahrung und auf Sicherheitsaspekte. Die Kunden erwarteten hier, dass immer mehr Applikationen und Geräte unterstützt werden. Das Ziel seien umfassende Lösungen, die sich nahtlos in die breiteren externen Ökosysteme auf Kundenebene integrieren lassen. Cloudbasierte Lösungen spielten definitiv eine immer wichtigere Rolle.

Der ISG-Anbietervergleich führt Atos in vier sowie Cancom, Capgemini und Computacenter in jeweils drei Marktsegmenten als "Leader" auf. Accenture, Deutsche Telekom, DXC Technology, Fujitsu, IBM und Microsoft werden in jeweils zwei Segmenten als "Leader" genannt, Alcatel-Lucent, AppSphere, Baramundi, Bechtle, Cisco, Damovo, HCL, Ivanti, Matrix42, NTT Data, TeamViewer, VMware, Vodafone und Wipro in jeweils einem. Zudem werden Bechtle, Deutsche Telekom und Okta in jeweils einem Marktsegment als "Rising Stars" bezeichnet. Nach ISG-Definition sind dies Unternehmen mit "vielversprechenden Portfolios" und "hohem Zukunftspotenzial".

Der "ISG Provider Lens Digital Workplace of the Future – Services & Solutions Report Germany 2020" bewertet die Fähigkeiten von 67 Anbietern in fünf Marktsegmenten. Neben "Managed Workplace Services" sind dies "Digital Workplace Consulting Services", "Managed Mobility Services", "Unified Endpoint Management" und "Unified Communication & Collaboration".
(ISG: ra)

eingetragen: 21.12.20
Newsletterlauf: 04.03.2 1

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen