Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Was treibt Mergers & Acquisitions an?


MSPs müssen Hindernisse für organisches Wachstum überwinden
MSPs werden größer - Private Equity-Käufer sehen Potenzial



Von Fred Voccola, CEO von Kaseya

Nie waren die Zeiten für Managed Services Provider (MSPs) besser als jetzt. Die Pandemie veränderte die Art und Weise, wie wir arbeiten. Sie zwang Unternehmen dazu, remote zu arbeiten, und MSPs profitierten davon, indem sie Unternehmen bei der Navigation durch ihre neuen IT-Umgebungen unterstützten. Zweiundzwanzig Prozent der MSPs gaben an, dass die Einrichtung von Homeoffice die am meisten nachgefragte Dienstleistung in der Pandemie war.

Die Pandemie hat sich zwar stabilisiert, aber viele Unternehmen setzen weiterhin auf hybride Arbeitsszenarien und sind in einigen Fällen dauerhaft auf virtuelle Arbeitsplätze umgestiegen. Das Geschäft für MSPs nimmt angesichts der aktuellen digitalen Transformation weiter zu. Mergers & Acquisitions sind in der MSP-Branche derzeit in aller Munde. Die Technologie entwickelt sich in rasantem Tempo weiter, und das fällt auch immer mehr Investoren auf, die vor allem disruptive, wachstumsstarke Unternehmen wie große MSPs mit 55 oder mehr Mitarbeitern ins Auge fassen. Kleinere MSPs werden weiterhin gut abschneiden, aber die größeren sind besonders gut für höhere Wachstumsraten und Gewinnspannen gerüstet. Schließlich verfügen sie in der Regel über mehr Ressourcen, Zeit und Möglichkeiten, um ihr Geschäft voranzutreiben. Sie haben die Möglichkeit, ihre Kernfunktionen und -prozesse zu optimieren.

Es gibt mehrere Faktoren, die zu Merger & Acquisitions von MSPs führen. Erstens ist es ein riesiger Markt. Unternehmen mit geringem Umsatz, guten Gewinnspannen und einem großen adressierbaren Gesamtmarkt ziehen das Interesse von Private Equity auf sich. Der Zugang zu Private Equity, sei es Risikokapital, Eigenkapital, Wachstumskapital oder Buyout-Kapital, hat ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht und bietet Finanzierungsmöglichkeiten für wachstumsorientierte Technologien.

Außerdem explodiert die Tech-Branche momentan geradezu. Selbst in der Welt des Private Equity gibt es einen Mangel an Arbeitskräften. Die Zahl der Fachleute mit Erfahrung in den Bereichen Software, Technologie und Technologievertrieb ist immer noch relativ gering. In dem Maße, wie sich die Branche in den nächsten Jahren weiterentwickelt und der Private-Equity-Sektor an Erfahrung gewinnt, werden mehr Finanzfachleute in diesen Bereich einsteigen, und es wird zu einer verstärkten Vermögensverteilung kommen. Es werden mehr Mittel in Software- und Technologiedienstleistungen fließen.

Mehr Attraktivität für potenzielle Investoren
Der beste Weg, die Aufmerksamkeit von Investoren zu gewinnen, besteht darin, den Einkommensstrom vorhersehbar zu machen. Dies wird erreicht, indem die Kunden mehrjährige Verträge unterzeichnen. Viele MSPs zögern, diesen Weg zu gehen, weil sie den Widerstand der Kunden fürchten. Tatsächlich aber schätzen die meisten Kunden lange Verträge, weil sie die Preise in Zeiten hoher Inflation festschreiben können.

Wenn Investoren um ein Unternehmen werben, ist eine ihrer größten Sorgen, dass die Kunden abwandern könnten. Was passiert mit den Einnahmen, wenn das Unternehmen den Besitzer wechselt? Wie gut die Bewertung eines MSP ausfällt, hängt davon ab, wie vorhersehbar sein Cashflow ist.

Eine der größten Herausforderungen für MSPs ist die Gewinnung neuer Kunden. Sie glauben fälschlicherweise, dass neue Verkäufe an neue Kunden gebunden sind. Die besten Wachstumsmöglichkeiten für MSPs liegen jedoch in ihrem bestehenden Kundenstamm! MSPs erkennen jedoch nicht, wie sie ihre bestehenden Kunden durch den Verkauf an sie optimieren können.

MSPs müssen analysieren, welche Dienstleistungen ihre Kunden vermissen oder wie sie ihnen helfen können, ihr eigenes Geschäft auszubauen und ihre Gewinne zu steigern. Cross-Selling ist dabei eine gute Möglichkeit, das eigene Geschäft in dieser Hinsicht voranzutreiben.

Die drei wichtigsten Tipps für MSPs
Wenn es um Mergers & Acquisitions geht, sind drei Dinge zu beachten:

Erstens: die Strategie: MSPs müssen für sich selbst bewerten, ob sie sich als Käufer oder Verkäufer verstehen wollen. Sie müssen sich über ihre Strategie im Klaren sein, sonst werden sie nicht die richtigen Entscheidungen treffen. Das heißt nicht, dass MSPs ihre Meinung nicht ändern können, wenn sie sich weiterentwickeln. Sie müssen nur dafür sorgen, dass Sie regelmäßig den Puls ihres Geschäfts überprüfen. Als Nächstes sollten MSPs Vertriebs- und Marketingexperten in Ihrem Unternehmen einsetzen, falls sie das noch nicht getan haben.

MSPs werden in der Art und Weise, wie sie ihr Geschäft betreiben, immer professioneller. Die Konkurrenz schläft nicht, also sollten MSPs sicherstellen, dass sie eine gute Offensive haben und nicht nur auf die Aktivitäten der Konkurrenz reagieren. Und schließlich sollten sich MSPs an die aktuellen Gegebenheiten des globalen Arbeitsmarktes anpassen. Er wird nie wieder so sein wie früher. Techniker müssen so effizient wie möglich arbeiten können und dürfen nicht von einem einzigen Supertechniker abhängig sein. Der Arbeitsmarkt für technische Berufe ist derzeit unglaublich wettbewerbsintensiv - die Nachfrage ist größer als das Angebot, und es ist schwierig, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten. Die Vergütungsstruktur eines MSPs sollte es den Fachleuten schwer machen, das Unternehmen zu verlassen. Die Fluktuation ist ein sehr reales Problem, und Unternehmen sollten darauf achten, einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten.

In Anbetracht des Stands der Remote Arbeit in Kombination mit der explosionsartigen Entwicklung der Technologie ist es eine aufregende Zeit für MSPs. Sie wird nur noch besser werden. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts werden etwa 7 von 10 kleinen IT-Unternehmen ihre IT teilweise oder ganz an MSPs auslagern. Dies wird einen Markt eröffnen, der doppelt so groß sein wird wie heute. MSPs mit Mitarbeitern, die sich auf die geschäftliche Seite konzentrieren und Dienstleistungen verkaufen, vermarkten und bereitstellen können, werden davon profitieren. Der Private-Equity-Sektor wird dies erkennen und ein Stück davon haben wollen. (Kaseya: ra)

eingetragen: 12.07.22
Newsletterlauf: 17.08.22

Kaseya: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Hintergrund

  • Anstieg der Multi-Cloud-Investitionen

    Arcserve gibt erste Ergebnisse seiner jährlichen, unabhängigen globalen Studie bekannt. Die aktuelle Studie bestätigt, dass 59 Prozent der befragten IT-Entscheidungsträger (ITDMs) in Deutschland (43 Prozent weltweit) fälschlicherweise glauben, dass Cloud-Anbieter für den Schutz und die Wiederherstellung von Daten in der öffentlichen Cloud verantwortlich sind.

  • Drei Cloud-Trends

    Die Cloud hat als Allheilmittel der digitalen Welt ausgedient. Stattdessen werden Chancen und Herausforderungen in Zukunft realistischer und differenzierter betrachtet werden. Klaus Stephan, Practice Leader Cloud von Kyndryl, hat drei Trends identifiziert, die den Markt in diesem Jahr und darüber hinaus prägen werden.

  • Integration von Daten-Clouds

    Die Krisen unserer Zeit haben bei vielen Unternehmen Spuren hinterlassen, in Form von Absatz- und Bedarfsschwankungen, Lieferengpässen, Störungen der Fertigungsabläufe oder Kostensteigerungen, was sich nicht nur in der Anpassung von Planung und Geschäftsstrategie niederschlägt, sondern auch in wachsenden Anforderungen an die betrieblichen Anwendungssysteme und die IT-Infrastrukturen.

  • Herausforderungen 2023 für IT-Dienstleister

    Der Markt für IT-Beratung wird 2023 etwas enger und unbequemer. Wir hatten jahrelang einen wachsenden Markt. Das durchschnittliche Umsatzwachstum von IT-Dienstleistern betrug etwa 2021 13,1 Prozent. Im kommenden Jahr wird er sich in vielen Bereichen erstmals seit Jahren wieder zu einem Verdrängungsmarkt wandeln, in dem auch einige Top-Player ohne oder mit geringem Wachstum klarkommen müssen.

  • Grünere IT durch Cloud-Migration

    Nachhaltigkeit zählt seit Jahren zu den obersten Bestrebungen. Die IT-Branche gilt als einer der größten Stromverbraucher und ist sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt daher in besonderem Maße bewusst. Gerade Serverhardware für neue Technologien wie Blockchain, Machine Learning und Artificial Intelligence wird gezwungenermaßen immer leistungsstärker und so kommt es in Datacentern, die diese Informationsflüsse verarbeiten, zu einem höheren Energieverbrauch. Daher spielt ein energieeffizienter Betrieb eine immer bedeutendere Rolle.

  • Zwei Seiten einer Medaille

    Nach fast einem Jahrhundert der Globalisierung stehen Nationen, Organisationen und Individualpersonen in enger Verbindung - und sind zugleich voneinander abhängig. Ein Bereich, der dies besonders veranschaulicht, ist die digitale Wirtschaft, die auf amerikanische Prozessoren wie Intel oder AMD sowie Chips von TSMC in Taiwan angewiesen ist

  • Wohin steuert die Versicherungsbranche?

    Auch 2023 steht die Versicherungsbranche vor großen Herausforderungen. Der Modernisierungs- und Digitalisierungsdruck nimmt weiter zu. Fadata, Anbieterin von Softwarelösungen für die Versicherungsbranche, sieht fünf Entwicklungen, die die Versicherungslandschaft prägen werden.

  • Ausgaben für Public Cloud-Dienste

    Größtmögliche Sicherheit und ein Augenmerk auf die eigenen Ausgaben - was wie die Beschreibung der aktuellen makroökonomischen Gesamtlage klingt, das umreißt auch treffend die anstehenden Fokusthemen des Cloud-Geschäfts. Natürlich mit anderen Vorzeichen.

  • Fehlendes Wissen über Process Mining

    Process Mining liegt im Trend. Unternehmen nutzen verstärkt Lösungen im Bereich Prozessanalyse, um die Prozessoptimierung und -automatisierung voranzutreiben. Vielfach führen aber Process-Mining-Projekte nicht zum erhofften Ergebnis, und auch das erhebliche Optimierungspotenzial wird oft nur unzureichend ausgeschöpft. Dafür gibt es mehrere Gründe, die die Business- und IT-Dienstleisterin CGI beleuchtet.

  • Mainframe-Nutzer haben es zunehmend schwerer

    Die Corona-Pandemie und Verwerfungen in Bezug auf die Lieferketten stellten die Unternehmen 2022 vor so manche Herausforderung. Und die Situation wird sich 2023 nicht schlagartig verbessern: Vielfach sind noch nicht die richtigen Konzepte und Lösungen hinterlegt, um nachhaltig erfolgreich wirtschaften zu können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen