Sharifah Amirah, Frost & Sullivan: Das Angebot kommt nicht überraschend, betrachtet man sich die schwache Leistung von T-Mobile in Großbritannien und Vodafones aggressive Unternehmensstrategie Verbindung zweier derartiger großer Player im Markt könnte Bedenken von Seiten der Wettbewerbsbehörden provozieren
(02.07.09) – "Zu Beginn diesen Jahres veranstaltete Frost & Sullivan eine Webkonferenz zum Telekommunikationsmarkt, in welchem von einer Konsolidierung innerhalb der Branche die Rede war. Mit einer Kundenbasis von fast 80 Millionen innerhalb Großbritanniens, sind fünf Mobilfunkgesellschaften einfach zu viele im Markt.
Obwohl die Verbindung zweier derartiger großer Player im Markt sicherlich Bedenken von Seiten der Wettbewerbsbehörden provozieren wird, speziell wenn man sich die hohen Marktanteile der beiden von jeweils 20 bzw. 25 Prozent betrachtet, wird dieses Übernahmeangebot dennoch positive Schwungkraft für Konsolidierungen in diesem von Marktteilnehmern überfüllten Markt haben.
Was den Synergieeffekt betrifft, würde die Übernahme Vodafone die Möglichkeit geben, ihre Prepaid-Kundenbasis um 100 Prozent zu erweitern und eine marktführende Position im mobilen Breitband-Markt einzunehmen. Ein weiterer Pluspunkt wäre, dass das neue Unternehmen dann ein Erreichbarkeitsspektrum auf sowohl 900 MHz als auch 1800 MHz abdecken wird, was wiederum als weiterer Minuspunkt von der Wettbewerbsbehörde betrachtet werden könnte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Wettbewerbergerangels jedoch könnte die Geduldsprobe von Ofcom, der britischen Regulierungsbehörde in der Kommunikationsindustrie, ein Ende haben, sollten O2 und Orange ebenfalls ihre Kräfte vereinen - je nachdem natürlich, was mit Three, dem letzten großen Player der Branche, passiert.
Sollte die Übernahme stattfinden, dann müsste man sich zunächst auf unterschiedliche Management-Stile und einen überlappenden operationellen Fokus konzentrieren. Der Marktwert beider Unternehmen stieg gestern früh zunächst leicht an, stabilisierte sich dann jedoch wieder im Laufe des Tages. Das sollte man als positives Zeichen werten."
(*) Sharifah Amirah ist Principal Analyst und Leiterin von Frost & Sullivans Telekommunikations-Research Team in Europa. (Frost & Sullivan: ra)
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