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Flexera 2024 State of the Cloud Report


Cloud bleibt konstante Größe im Spannungsfeld steigender Kosten und neuer IT-Initiativen
Die Optimierung der Cloud-Ausgaben gehört damit nicht ohne Grund zu den Top-Initiativen


Flexera, Anbieterin von Software-as-a-Service (SaaS)-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den State of the Cloud Report 2024 veröffentlicht. Die Umfrage unter 753 Teilnehmern offenbart die momentane Zwickmühle vieler Unternehmen. Die angespannte Wirtschaftslage drängt zu Digitalisierung und Investitionen in KI. Gleichzeitig hält der Kostendruck die IT-Verantwortlichen im Schwitzkasten. Die Cloud bleibt in diesem Spannungsfeld die einzig konstante Größe.

Der Anteil an Unternehmen mit intensiver Cloud-Nutzung liegt bei 71 Prozent und ist damit erneut gestiegen (2023: 65 Prozent). Die Hälfte der Unternehmen speichert mittlerweile ihre Daten (50 Prozent) in der Public Cloud und führt dort 51 Prozent ihre Workloads aus. Dabei liegt der Mittelstand mit der Cloud-Adoption mit 61 Prozent weiter vorn.

Das konstante Wachstum der Cloud spiegelt sich auf der Prioritätenliste der Unternehmen stark wider. Zum zweiten Mal in Folge stehen Herausforderungen rund um das Management der Cloud-Ausgaben (84 Prozent) noch vor der Cloud-Security (81 Prozent). Fachkräftemangel und Lizenzmanagement teilen sich mit 78 Prozent den dritten Platz. In großen Unternehmen wird zwar in erster Linie in die Sicherheit investiert (61 Prozent), Lösungen zur Kostenoptimierung folgen indes knapp dahinter (57 Prozent).

Ein effektives Ausgabenmanagement wird gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zum zentralen Erfolgsfaktor. Immerhin geben 29 Prozent der Unternehmen pro Jahr mehr als 12 Millionen US-Dollar für die Public Cloud aus (2023: 24 Prozent). Zudem ist die Zahl der Unternehmen, die monatlich 1 Million US-Dollar oder mehr für die Cloud ausgeben, um 21 Prozent gestiegen. Selbst in kleinen und mittelständischen Unternehmen entfallen bei rund einem Drittel (34 Prozent) mehr als 1,2 Millionen US-Dollar auf den Cloud-Haushalt.

Die Optimierung der Cloud-Ausgaben gehört damit nicht ohne Grund zu den Top-Initiativen (71 Prozent). FinOps gilt dabei mehr und mehr als die wirksamste Disziplin für das Cloud-Finanzmanagements. Die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) verfügt bereits über ein dezidiertes FinOps-Team. Weitere 20 Prozent planen den Aufbau.

An Dynamik gewinnt die Cloud-Kostenkontrolle auch aufgrund geplanter Investitionen – vor allem für Künstliche Intelligenz. 77 Prozent der Unternehmen nutzen entweder KI/ML-Lösungen (44 Prozent) oder experimentieren mit ihnen (33 Prozent). Konkrete Pläne liegen bei weiteren 14 Prozent auf dem Tisch. Eine IT-Weltenwende ist das zwar nicht. Mit Blick auf den boomenden KI-Markt zeichnet sich für die nächsten Jahren allerdings ein deutlicher Schub an. Cloud-GenAI-Services sind für diese Entwicklung ein gutes Beispiel: Ein Viertel (25 Prozent) nutzt die Dienste ausgiebig, 38 Prozent experimentieren noch und 22 Prozent greifen nur sporadisch auf KI zurück.

Ähnlich ambivalent ist das Thema Nachhaltigkeit: Fast die Hälfte (48 Prozent) der Unternehmen verfügt über definierte Initiativen wie die Messung des CO2-Fußabdrucks der Cloud. Vor die Frage gestellt, welche Cloud-Aufgabe Priorität besitzt – Nachhaltigkeit oder Kosten – entscheiden sich jedoch 59 Prozent klar für die Kostenoptimierung. Ohne Druck von Seite des Gesetzgebers wird sich daran wohl auch mittelfristig nichts ändern.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Hybrid & Multi Cloud
Die große Mehrheit der Unternehmen (89 Prozent) setzt auf die Multi Cloud und greift auf mehr als einen Anbieter zurück (2023: 87 Prozent). Nur wenige verlassen sich beim Cloud Computing auf eine Single Public Cloud (10 Prozent). Die Hybrid Cloud bleibt mit 73 Prozent breiter Standard: Ganze 97 Prozent entfallen dabei auf die Public Cloud, 76 Prozent auf die Private Cloud.

Herausforderung Cloud-Migration
Die Migration von Workloads in die Cloud gehört mit 58 Prozent zu den wichtigsten Initiativen von Unternehmen. Dabei stellt die IT-Verantwortlichen vor allem das Application Dependency Mapping (54 Prozent), der Kostenvergleich von Cloud und On-Premise (46 Prozent) und die technische Machbarkeitsprüfung (45 Prozent) vor Herausforderungen.

Unnötige Cloud-Ausgaben
Im Durchschnitt überschreiten die Kosten für die Public Cloud das Budget von Unternehmen um 15 Prozent. Die gute Nachricht: Unnötige Cloud-Ausgaben für IaaS und PaaS sind – nach einem Rekordhoch von 32 Prozent in Jahr 2022 – tendenziell rückläufig (27 Prozent). Damit scheinen die Best Practices rund um FinOps mittlerweile besser zu greifen.

SaaS-Kosten
Der Anteil von SaaS ist so hoch wie nie zuvor. Fast ein Viertel der Befragten (22 Prozent) gibt derzeit mehr als 12 Millionen US-Dollar pro Jahr für die Cloudanwendungen aus. Die Kosten zu managen, bleibt auch hier ein Problem. So tun sich viele Unternehmen schwer, die Ausgaben für SaaS einer bestimmten Kostenstelle zuzuordnen. Die Mehrheit (57 Prozent) vollzieht buchhalterisch deshalb einer klare Trennung zwischen SaaS und IaaS/PaaS.

Top Cloud-Anbieter
Im heißumkämpften Cloud-Markt liefern sich die großen Anbieter nach wie vor ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bezogen auf die signifikanten Workloads, hat Amazon Web Services (AWS) mit 49 Prozent die Nase vorn, kann sich jedoch gegenüber Microsoft Azure (45 Prozent) nur minimal absetzen. Google Cloud Platform (GCP) liegt mit 21 Prozent deutlich dahinter auf Platz 3. Alle drei Anbieter können aber im Vergleich zum Vorjahr ein Plus verzeichnen. Besonders freuen dürfte sich Azure: 80 Prozent aller Befragten nutzen die Microsoft-Cloud für mindestens einen Workload. Ein Grund für diese Dominanz könnte der kontinuierliche Rollout von neuen Features sein, insbesondere im Bereich KI.

Non-SaaS: Direktanbieter vs. Channel
Interessant ist auch der Blick auf die Kosten für Non-SaaS (Cloud und On-Premises). Microsoft ist mit 49 Prozent hier nicht ganz überraschend der wichtigste Anbieter, gefolgt von Oracle (13 Prozent) und SAP (11 Prozent). Die Non-SaaS-Assets werden dabei in erster Linie direkt vom Anbieter (85 Prozent) erworben, meist im Rahmen von bestehenden Enterprise Agreements (EA). IT-Reseller (43 Prozent) und Managed Service Provider (38 Prozent) haben demgegenüber das Nachsehen. (Flexera: ra)

eingetragen: 13.03.24
Newsletterlauf: 14.05.24

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