Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Servicebasierte Geschäftsprozesse digitalisieren


Studie: Enterprise Service Management (ESM) wird zum wichtigen Digitalisierungswerkzeug
Hohe Marktdynamik: Während der Übernahmedruck im Tool-Bereich weiter zunimmt, bietet der Beratermarkt viel Wachstumspotenzial auch für kleinere Anbieter


Dank neuartiger Ansätze in den Bereichen künstliche Intelligenz, kognitive Automatisierung und Machine Learning entwickeln sich Enterprise-Service-Management (ESM)-Lösungen zu einem der wichtigsten Mittel, um servicebasierte Geschäftsprozesse unternehmensübergreifend zu digitalisieren. Obwohl die Grundidee, die Organisationsprinzipien des IT-Servicemanagements (ITSM) auch auf die Gestaltung von Nicht-IT-Abläufen anzuwenden, erst wenige Jahre alt ist, verzeichnet der ESM-Markt bereits jetzt überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten. Haupttreiber ist einmal mehr die Coronapandemie, die insbesondere Großunternehmen dazu veranlasst, das Management geschäftskritischer Dienstleistungsprozesse auf ortsunabhängig nutzbare Webportale zu verlagern. Vor diesem Hintergrund birgt der ESM-Markt hohe Wachstumschancen sowohl für Tool-Anbieter als auch für Beratungshäuser. Dies meldet die neue Vergleichsstudie "ISG Provider Lens Enterprise Service Management Germany 2021".

"Funktionierende ESM-Plattformen lösen eines der Kardinalprobleme vieler Digitalisierungsprojekte. Dieses besteht darin, nicht konsistent genug auf aktuelle Datenbestände zugreifen zu können. Vor allem an dieser Stelle der IT-Wertschöpfung sorgt Enterprise Service Management wirksam für Abhilfe", sagt Heiko Henkes, Director & Principal Analyst bei der Information Services Group (ISG), und erläutert: "Mit hochautomatisierten Ende-zu-Ende-Abläufen etabliert ESM einen vielseitig nutzbaren Gestaltungsrahmen, um Mitarbeitern, Partnern und Kunden ausreichende Interaktionsmöglichkeiten zu bieten. Und zwar organisationsübergreifend entlang der gesamten Wertschöpfungskette. So zum Beispiel in den Bereichen Einkauf, Gebäudemanagement, Kundendienst, Personalverwaltung und Rechnungswesen."

Die wachsende Nachfrage führe jedoch zu divergierenden Marktentwicklungen aufseiten der unterschiedlichen ESM-Anbieter. Im Software-Bereich verzeichne man, so ISG, einen stark zunehmenden Konsolidierungsdruck. Aktuell vergehe kaum noch ein Tag ohne Übernahmen und Zusammenschlüsse von Tool-Anbietern. Ziel sei es, die funktionale Reichweite des eigenen Produktportfolios permanent weiter auszudehnen. Demgegenüber böte der Beratermarkt ausreichendes Wachstumspotenzial für wesentlich mehr Unternehmen, so ISG weiter. Dies gelte insbesondere für den deutsch­sprachigen Raum, wo es zusätzlich zur Großindustrie auch zahlreiche mittelständische Betriebe gebe, die sich für den Einsatz von ESM-Lösungen interessieren würden. Aus Sicht von ISG resultiere daraus eine ausreichend hohe Nachfrage auch für kleinere Beratungshäuser.

Um die unterschiedlichen Marktentwicklungen passend herauszuarbeiten, bewertet ISG die Fähigkeiten von 32 Anbietern in folgenden vier Teilsegmenten: "ESM Tools Providers", "ESM Consulting & Transformation Services", "ESM Integration & Implementation Services" und "ESM Managed Services Providers".

Marktsegment "ESM Tool Providers"
Unter den ESM-Software-Anbietern kommen laut ISG-Studie derzeit zwei unterschiedliche Strategien zum Tragen: Zum einen gebe es die Gruppe der Plattformhersteller, die mit einer breiten Grundfunktionalität Komplettlösungen errichten. Darauf aufbauend richten die Generalisten App-Stores ein, über die Partnerunternehmen funktionale Erweiterungen und branchenspezifische Lösungen in das Gesamtangebot integrieren können. Zum anderen könnten sich, so die ISG-Studie weiter, aber auch solche Anbieter etablieren, die in der Lage sind, klassische IT-Helpdesk-Lösungen zu voll integrationsfähigen ESM-Systemen zu erweitern. Diese zweite Anbietergruppe setze vor allem auf Technologiepartnerschaften und intelligente Workflowsysteme.

Im Marktsegment "ESM Tool Providers" konzentriert sich ISG auf Softwarelösungen, die einen möglichst hohen Automatisierungsgrad für unternehmensweite, organisationsübergreifende Prozessstrukturen offerieren. Neben der Automatisierungsfunktionalität sind Integrationsfähigkeit durch standardisierte Programmschnittstellen und eine große Flexibilität für das Workflow-Design gefordert. Wie bereits erwähnt, weist der Tool-Bereich aktuell eine besonders hohe Marktdynamik auf. ISG führt dies auf die Notwendigkeit zurück, technologische Innovationen so zeitnah wie möglich in das eigene Portfolio integrieren zu können. Besonders gefragt seien derzeit Technologien aus den Bereichen Analytics, künstliche Intelligenz, Machine Learning, natürliche Sprachverarbeitung und kognitive Automatisierung.

Marktsegment "ESM Consulting & Transformation Services"
Im Marktsegment "ESM Consulting & Transformation Services" untersucht ISG Beratungsunternehmen, die Kunden bei der Planung einer Transition hin zu einer ESM-Landschaft unterstützen. Hierbei wird bewertet, inwieweit die Berater neben den eher klassischen Themen wie Organisationsanalyse und -beratung sowie ITSM, SIAM oder ITOM auch spezifisches ESM-Wissen mitbringen. Ein weiterer Bewertungsaspekt sind Kenntnisse im Bereich der Technologielösungen, sowohl bei den Frontendsystemen als auch bei den ESM-Plattformlösungen und den Backendsystemen. Zudem analysiert die Studie, inwieweit die Beratungshäuser über branchenspezifisches Know-how verfügen.

Marktsegment "ESM Integration & Implementation Services"
Im Teilmarkt "ESM Integration & Implementation Services" werden Unternehmen analysiert, die in der Lage sind, ESM-Lösungen zu implementieren. Die Installation und das Einrichten der Softwarelösungen stellen allerdings nur einen Teil des untersuchten Aufgabenspektrums dar. Aus Sicht von ISG ist es mindestens ebenso wichtig, dass die Partner in diesem Bereich eine tiefe Kenntnis der marktführenden ESM- und ITSM-Softwarelösungen haben. Denn: In vielen Fällen werde es erforderlich sein, bereits bestehende ITSM-Lösungen in eine neue und übergreifende ESM-Lösung zu integrieren. Zusätzlich bräuchten die Integrationspartner eine ausreichende Expertise im Umgang mit Softwareangeboten im Bereich Unternehmensplanung (ERP), da viele der Prozesse, die im Zuge einer ESM-Einführung zu betrachten sind, auf Daten aus diesen Systemen zurückgreifen beziehungsweise unmittelbar darin abgebildet sind. Die Leistungen umfassen die Konfiguration und Implementierung der jeweiligen Anwendungen, die Integration in die Systemlandschaft des Kunden, die Datenmigration und den Go-live-Support.

Marktsegment "ESM Managed Services Providers"
Laut ISG gebe es zahlreiche Anwenderunternehmen, die nicht über die Kapazitäten und das Wissen verfügen, um die Lösungen betreiben zu können. Vor diesem Hintergrund steige die Nachfrage nach Managed Services. Im Marktsegment "ESM Managed Services Providers" untersucht ISG daher vor allem solche Dienstleister, die über tiefgreifende Kenntnisse und Erfahrungen im Betrieb von komplexen und hochintegrierten Softwarelandschaften verfügen. Zusätzlich zur Expertise im Umgang mit den ESM-Plattformsystemen, achtet die Studie auf Erfahrungen mit ERP-Systemen und anderen Unternehmenslösungen. Die Automatisierung des Anwendungsbetriebs im Sinne von IT4IT ("IT for IT") sichert hierbei einen reibungslosen Betrieb.

Marktführer und Rising Stars
Die Studie listet Capgemini, DXC Technology, Infosys, Materna und T-Systems als Leader in drei Marktsegmenten und 4me, Accenture, BMC, Matrix42, Micro Focus, ServiceNow, USU sowie Wipro als Leader in jeweils einem Segment.

Darüber hinaus werden Efecte, iTSM Group und Sopra Steria in jeweils einem Marktsegment als "Rising Stars" bezeichnet – nach Definition von ISG sind dies Unternehmen mit "vielversprechendem Portfolio" und "hohem Zukunftspotenzial". (ISG: ra)

eingetragen: 21.06.21
Newsletterlauf: 17.09.21

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen