Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

IT und der Trend der Konsumerisierung


Studie: Arbeitnehmer forcieren Einsatz von Consumer-Technologie am Arbeitsplatz
Wachsende Kluft zwischen der Art, wie Arbeitnehmer heute wirklich arbeiten, und der Wahrnehmung der Arbeitgeber


(10.08.11) - Aktuelle Studienergebnisse von Unisys zeigen, dass Arbeitnehmer in Europa private mobile Endgeräte und Social Media-Applikationen stärker am Arbeitsplatz einsetzen als letztes Jahr. Die Studie, die die International Data Corp. (IDC) im Auftrag von Unisys aktuell in 2011 zum zweiten Mal durchführte, zeigt auch beachtliche Diskrepanzen zwischen dem, was Unternehmen glauben, wie ihre Mitarbeiter Consumer-Technologien am Arbeitsplatz einsetzen und wie die Arbeitnehmer tatsächlich damit umgehen. Außerdem eruierte die Studie, wie gut europäische Unternehmen darauf vorbereitet sind, diese Consumer-getriebene mobile und soziale Revolution zu unterstützen sowie sicher zu machen um damit letztlich davon zu profitieren.

Rudolf Kühn, Geschäftsführer der Unisys Outsourcing Services GmbH, meint: "Sehr positiv an der diesjährigen Umfrage ist, dass IT-Verantwortlichen die Wichtigkeit der Konsumerisierung der IT für ihre Unternehmen bewusst geworden ist. Eher von Nachteil ist, dass sie nicht wirklich genug tun, um den Einsatz von Consumer-Technologie am Arbeitsplatz zu unterstützen und zu managen. Das würde letztlich die Produktivität der Mitarbeiter und den Service am Kunden verbessern. Je länger die IT-Abteilungen brauchen bis sie hier handeln, desto weniger können sie von der Möglichkeit Gebrauch machen, die Konsumerisierung der IT in einen Wettbewerbsvorteil für ihr Unternehmen zu verwandeln."

Innerhalb der Studie wurden zwei unterschiedliche Zielgruppen befragt: 1.334 End-User in europäischen Unternehmen, die Informationstechnologie als Teil ihrer täglichen Arbeitsroutine einsetzen (iWorker), und 264 IT-Entscheider in Europa. In Europa wurde die Studie in Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland durchgeführt als Teil einer umfangreichen globalen Umfrage. In Deutschland wurden 331 End-User in Unternehmen und 65 IT-Verantwortliche befragt.

Highlights der iWorker-Befragung: Mobilität verändert Gewohnheiten am Arbeitsplatz
Weltweit bringen iWorker persönliche Endgeräte zunehmend in ihr Unternehmen ein: Waren es bei der Umfrage in 2010 noch weltweit 30 Prozent iWorker, die private Endgeräte für geschäftliche Anwendungen einsetzen, sind es in diesem Jahr 40 Prozent - das entspricht einer Zunahme um 10 Prozentpunkte.

Die Nutzung von Social Media, Blogging und Microblogging nimmt in europäischen und deutschen Unternehmen zu. Laut der Studie hat sich die Nutzung von Facebook und MySpace für Geschäftszwecke in den letzten 12 Monaten europaweit mehr als verdoppelt von sieben Prozent in 2010 auf 16 Prozent in 2011. In Deutschland veränderte sich dieser Prozentsatz lediglich von 10 auf 21 Prozent. Die Anzahl der iWorker, die Blogs, Wikis, Foren und Message Boards im Job nutzen ist in Europa von 20 Prozent in 2010 auf 35 Prozent in 2011 gestiegen, in Deutschland sogar von 18 auf 44 Prozent. Twitter und Microblogging ist jetzt für acht Prozent der europäischen iWorker am Arbeitsplatz relevant, 2010 waren es noch fünf Prozent. In Deutschland blieb der Prozentsatz hier konstant bei neun Prozent.

Der Faktor Mobilität verändert zunehmend die Arbeitsgewohnheiten in Unternehmen. 52 Prozent der befragten europäischen iWorker und 56 Prozent der deutschen iWorker nennen Laptop ihr wichtigstes Endgerät für die Arbeit, letztes Jahr waren es in Europa noch 45 Prozent, in Deutschland 49 Prozent. Nur 29 Prozent in Europa und 28 Prozent in Deutschland geben beim wichtigsten Arbeitsgerät in 2012 noch Desktop-PC an.
iWorker sehen Tablet-PCs zunehmend als wichtiges Tools am Arbeitsplatz: acht Prozent der europäischen Befragten und sieben Prozent in Deutschland sagen, dass 2012 ein Tablet-PC ihr wichtigstes Arbeitsgerät sein wird, 2010 meinten das in Europa nur ein Prozent bzw. in Deutschland nur zwei Prozent.

Highlights der Befragung der IT-Entscheider:
>> Europäische und deutsche IT-Abteilungen sehen zwar den Wert und die Vorteile der Konsumerisierung, fallen aber trotzdem weiter zurück im Konsumerisierungs-Wettlauf und können mit der technologischen Entwicklung kaum mithalten.
>> 78 Prozent der europäischen und 79 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen sind der Ansicht, dass es die Arbeitsmoral positiv beeinflusst, wenn die Mitarbeiter ihre persönlichen Endgeräte auch für die Arbeit nutzen dürfen.
>> Außerdem meinen 66 Prozent der IT-Entscheider in Deutschland, dass sich ein "Bring Your Own Device"-Programm, bei dem Arbeitnehmer Geld vom Arbeitgeber bekommen um eigene Arbeitsgeräte zu kaufen, positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivitätsziele auswirken.

Allerdings unterschätzen die IT-Verantwortlichen in Europa, wie sehr in ihren Unternehmen bereits Consumer-Technologie und Social Media eingesetzt werden. Während 73 Prozent der befragten iWorker in Europa sagen, dass sie ihr persönliches Smartphone auch geschäftlich nutzen, vermuten nur 31 Prozent der befragten IT-Executives, dass dem so ist. Ähnlich verhält es sich beim Einsatz von Table-PCs: 12 Prozent der europäischen iWorker geben an ihren privaten Tablet-PC im Job zu verwenden, aber nur sieben Prozent der IT-Executives meinen, dass ihre Kollegen das tun.

Auch im Punkt Social Media-Einsatz gehen die Antworten der Arbeitnehmer und der IT-Verantwortlichen erheblich auseinander: 41 Prozent der iWorker in Europa (43 Prozent in Deutschland) setzen soziale Netzwerke und Communities wie Twitter, LinkedIn und Facebook in der Kundenkommunikation ein, davon gehen aber nur 30 Prozent der IT-Verantwortlichen Europas (35 Prozent in Deutschland) aus. Außerdem nutzen 34 Prozent der europäischen iWorker diese Tools für die Kommunikation untereinander, das glauben aber nur 16 Prozent der IT-Manager.

Die Modernisierung der Unternehmensapplikationen für den Einsatz auf mobilen Endgeräten verläuft schleppend: Nur elf Prozent der befragten europäischen IT-Manager (13 Prozent der Deutschen) geben an, hier modernisiert zu haben und 77 Prozent (72 Prozent in Deutschland) sagen, dass sie keine Pläne haben, hier innerhalb der nächsten 12 Monate zu modernisieren.

Fragt man IT-Verantwortliche nach den größten Barrieren hinsichtlich des Einsatzes privater Endgeräte im Job, antworten 81 Prozent in Europa mit "Sicherheitsbedenken” (85 Prozent in Deutschland) und 51 Prozent mit "Viren von sozialen Netzwerken wie Facebook” (48 Prozent in Deutschland).

Erstaunlicherweise tun die IT-Manager europaweit aber jetzt durchschnittlich weniger für die Sicherheit mobiler Endgeräte als letztes Jahr: Nur noch 45 Prozent geben Social Media Guidelines heraus, 2010 waren das noch 59 Prozent, komplexe Passwörter setzen 46 Prozent der Unternehmen ein (2010: 52 Prozent) und nur noch 49 Prozent setzen auf Single-Sign-on (2010: 53 Prozent).

"Es ist gefährlich, wenn die IT den Trend der Konsumerisierung ignoriert. Damit setzt man sein Unternehmen dem Risiko aus, dass die Mitarbeiter ihre privaten Endgeräte ohne definierte Richtlinien und Prozesse einsetzen”, kommentiert Nick McQuire, EMEA Research Director Mobile Enterprise Strategies bei IDC. "Die Verantwortlichen können hier nicht einfach den Kopf in den Sand stecken. Stattdessen sollten sie aufwachen und akzeptieren, dass dieser Trend noch mehr Gewicht bekommen wird. Konsumierisierung der IT ist keine Last für Unternehmen sondern eröffnet viele Möglichkeiten – nicht nur für die IT-Abteilung sondern für das Unternehmen als Ganzes."

Über die Studie:
• Unisys hat 2011 die Studie "Consumerization of IT: Closing the Consumerization Gap” zum zweiten Mal bei IDC in Auftrag gegeben. Die erste Studie fand 2010 statt.
• Es wurden weltweit rund 2.660 Arbeitnehmer bzw. iWorkers und rund 560 IT-Verantwortliche in neun Ländern (USA, Brasilien, UK, Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande, Australien und Neuseeland) telefonisch in ihrer Landessprache im Mai 2011 befragt.
• In EMEA wurden 1.334 iWorker und 264 IT-Verantwortliche befragt.
(Unisys: ra)



Unisys: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Talentkonzentration bei Google

    Zeki Data, ein in Großbritannien ansässige Datenintelligenzunternehmen, hat heute den jährlichen Bericht "State of AI Talent Report 2025" veröffentlicht. Zeki prognostiziert eine dramatische Verschiebung der weltweiten Ströme von Spitzenkräften im Bereich KI, die dazu beitragen wird, das Ungleichgewicht bei der globalen KI-Innovation zu beseitigen.

  • Symptom-Checker-Apps deutlich hilfreicher

    Patienten greifen immer häufiger auf digitale Tools zurück, um Krankheiten zu erkennen und Handlungsempfehlungen zu erhalten. Zwei aktuelle Studien der TU Berlin haben nun die Qualität und Wirksamkeit solcher digitalen Gesundheitsempfehlungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen sowohl Potenziale als auch Risiken auf. Die Studien sind in den Fachzeitschriften Journal Scientific Reports und npj Health Systems Journal erschienen.

  • KI ersetzt Frust durch Effizienz

    Deutschland wird oft als "Service-Wüste" bezeichnet: Lange Wartezeiten und eine frustrierende Kundenkommunikation sorgen bei Verbrauchern für Unzufriedenheit. Doch es gibt Hoffnung: Künstliche Intelligenz verändert schon heute den Kundenservice und mit dem nächsten Entwicklungsschritt hin zu KI-Agenten werden künftig nahtlose, empathische und effiziente Interaktionen möglich. Dies bestätigt der Consumer Voice Report 2025, der in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Opinium und ServiceNow, KI-Plattform für Business Transformation, erstellt wurde.

  • Externe Expertise gewinnt an Bedeutung

    Die digitale Transformation ist für Unternehmen aller Branchen ein entscheidender Faktor für langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Dennoch bleiben viele Organisationen weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Dies zeigt die aktuelle Studie "Digitalisierung, die passt: Ziele und Potenziale im Blick", die von der techconsult GmbH mit Unterstützung der Modus Consult GmbH durchgeführt wurde.

  • Förderung der Nachhaltigkeit

    Während digitale Technologien ein enormes Potenzial für die Förderung der Nachhaltigkeit bieten, bleibt ihr hoher Energieverbrauch für deutsche Unternehmen eine Herausforderung. 78 Prozent der deutschen Unternehmen befürchten, dass der Energiebedarf von KI und Cloud Computing deren Vorteile für die Nachhaltigkeit zunichtemachen könnte. Zwei Drittel geben an, dass diese Bedenken sie daran hindern, KI umfassend zur Unterstützung ihrer Nachhaltigkeitsziele einzusetzen.

  • Synergie zwischen Compliance & Cybersicherheit

    Devoteam, ein Unternehmen, das sich auf Cloud, Cybersicherheit, Daten und KI spezialisiert hat, präsentierte die vierte Ausgabe ihres TechRadar by Devoteam, ihren jährlichen strategischen Leitfaden zu 150 Technologien, die man im Auge behalten sollte. Er richtet sich an CIOs und IT-Entscheider und bietet konkrete Analysen und Empfehlungen um neue technologische Entwicklungen zu verstehen und effektiv nutzen zu können.

  • Cloud und KI sind unbestreitbare Game Changer

    Tenable, das Unternehmen für Exposure Management, gab die Veröffentlichung ihres "Tenable Cloud AI Risk Report 2025" bekannt, in dem festgestellt wurde, dass cloudbasierte KI häufig vermeidbaren toxischen Kombinationen ausgesetzt ist, die sensible KI-Daten und -Modelle anfällig für Manipulationen, Datenübergriffe und Datenlecks machen.

  • Menschliches Versagen die Hauptursache

    Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren.

  • Auslöser für Cloud-Zweifel sind steigende Kosten

    Flexera, Anbieterin von SaaS-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den 2025 State of the Cloud Report veröffentlicht. Die Umfrage unter mehr als 750 IT-Verantwortlichen zeigt die Cloud an einem kritischen Wendepunkt: Unternehmen stellen ihre Strategie bezüglich des Managements ihrer Cloud-Kosten auf den Prüfstand und scheinen eine Neuorientierung in Angriff zu nehmen.

  • Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen

    Die digitale Transformation schreitet vielerorts nur schleppend voran - und dies trotz wachsender Investitionen und hoher Transformationsbereitschaft. So geben 36 Prozent der Teilnehmer einer neuen Lünendonk-Studie an, dass sich ihre bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen nicht wie erhofft auszahlen. Gleichzeitig fehlen intern oft die nötigen Fachkräfte, um Innovationen konsequent voranzutreiben und Prozesse nachhaltig zu transformieren. Vor diesem Hintergrund stehen Managed Services vor dem strategischen Durchbruch.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen